Internationaler Frauentag
Die erste Berufsköchin, die Gründerin von Volkskindergärten, die Ehe- und Sexualberaterin, die Mundartdichterin: Frauen haben im Laufe der Jahrhunderte die Leipziger Stadtgeschichte mitgeprägt. Straßen, Plätze, Bildungsstätten und andere Einrichtungen tragen heute ihre Namen.
Leipzig. Die mehr als 1000-jährige Geschichte Leipzigs wurde überwiegend von Männern geschrieben. Doch auch Frauen gehören in die Geschichtsbücher. Seit knapp zehn Jahren entsteht in Leipzig das Onlineportal „Frauen machen Geschichte – Leipziger Frauenporträts“. Koordiniert wird es von der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft, die Stadt Leipzig sorgt für die technische Umsetzung.
"Vor dem Projektstart wurde ich oft gefragt, ob überhaupt 100 Frauenpersönlichkeiten in Leipzig gelebt hätten", erinnert sich Leipzigs Gleichstellungsbeauftragte Genka Lapön. "Ja", lautet die Antwort, denn derzeit umfasst das Portal 200 Leipziger Frauen. Und jährlich kommen weitere hinzu. Lesenswert sind so ziemlich alle Porträts – egal ob berühmte Frauen mit nationaler und internationaler Bedeutung wie Clara Schumann, Rosa Luxemburg, Clara Zetkin und Ruth Pfau oder Frauen, die eher regionale Bedeutung hatten. Manche lebten nur wenige Jahre in Leipzig. Teils setzten sie das Werk ihrer Männer fort, teils setzten sie an der Seite ihrer Ehemänner eigene Schwerpunkte, teils verfolgten sie auch ganz eigene Vorhaben und Projekte. Die Spuren dieser Frauen sind noch heute in Leipzig sichtbar: Straßen, Plätze, Bildungsstätten und andere Einrichtungen wurden nach ihnen benannt. Es gibt Büsten, Wappen, Ölgemälde oder Gedenktafeln, die an diese Persönlichkeiten erinnern.