Autonome bekennen sich zu Bahn-Anschlägen in Leipzig
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Nach der Räumung des „Black Triangle“ vor drei Wochen haben sich Autonome im Netz zu Anschlägen bekannt.
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Die am Wochenende auf einer Baustelle der Deutschen Bahn im Leipziger Zentrum-Nordwest ausgebrannten Bagger sind angezündet worden. „Wir gehen von Brandstiftung aus“, sagte Polizeisprecher Alexander Bertram am Montag auf Anfrage von LVZ.de. Ein technischer Defekt als Auslöser könne ausgeschlossen werden. Teilweise standen die Fahrzeuge weit voneinander entfernt.
An den fünf Fahrzeugen einer Baufirma, die im Auftrag der Bahn tätig war, entstand bei dem Brand in der Nacht zu Sonntag ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro. Derzeit wird dort eine Bahnbrücke über die neue Weiße Elster, Neue Luppe und Nahle erneuert. Ob der Anschlag im Zusammenhang mit der Räumung des zuvor von Linksautonomen besetzten "Black Triangle" steht, werde geprüft, so Bertram. Zu Bauverzögerungen komme es durch den Brand nicht, versicherte Bahnsprecher Holger Auferkamp im Gespräch mit LVZ.de. Planmäßig sollen die Arbeiten laut einem Bauschild vor Ort bis Ende März abgeschlossen sein.
Autonome drohen mit weiteren Anschlägen
Zu zwei
im Leipziger Norden und in Markkleeberg in der Vorwoche tauchte inzwischen ein Bekennerschreiben auf. In einem anonymen Posting, das am Freitagabend auf der Online-Plattform Indymedia veröffentlicht wurde, begründen die Verfasser die Tat am Montagabend als Racheakt für die
. „Unsere Wut über die besagte Räumung war einer der Gründe, die Deutsche Bahn anzugreifen und in geöffneten Kabelschächten Feuer zu legen“, schreiben die Bekenner, die sich selbst als „Autonome Gruppen“ bezeichnen.
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inzwischen steht fest: Der Brand auf der Bahnbaustelle im Zentrum-Nordwest war Brandstiftung.
© Quelle: André Kempner
Zugleich drohten sie der Bahn mit weiteren Anschlägen. Dass die Anlagen nun verstärkt bestreift und mit Hubschraubern überwacht werden, bezeichneten die Autonomen als „reale Gefahr“ und „gezielte Einschüchterung“. Sie kündigten an: „Dieser versuchten Einschüchterung werden wir weiterhin mit unserer Wut, unserer Entschlossenheit und unserer guten Planung begegnen. Denn Lücken lassen sich immer wieder finden.“
Bahn verhandelt über Verkauf des „Black Triangle“
Die Polizei hat das Schreiben zur Kenntnis genommen. „Wir werden das nicht weiter kommentieren“, so Behördensprecher Alexander Bertram. Um weiteren Schaden von den Bahnanlagen abzuwenden, hat die DB die Überwachung verstärkt. „Wir sind in ständigem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden. Anlagen und Standorte werden regelmäßig bestreift“, so Sprecher Auferkamp.
Beim angestrebten Verkauf des „Black Triangle“ ist die Bahn bereits im Gespräch mit möglichen Käufern. Wie weit die Verhandlungen fortgeschritten seien, wollte Auferkamp nicht sagen. Der Bahnsprecher betonte aber: „Wir sind weiter offen für Interessenten.“
Von Robert Nößler