Badewarnung: In diesen Leipziger Seen besteht ein erhöhtes Blaualgenrisiko
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In den Naturbädern in Großzschocher und Thekla wurde in vergangenen Sommern ein erhöhtes Blaualgenrisiko nachgewiesen.
© Quelle: Sina Schuldt
Leipzig. Temperaturen bis zu 36 Grad am Wochenende: Wenn das Eis in den Händen binnen weniger Minuten schmilzt und auch der Ventilator nur noch heiße Luft entgegenbläst, dann gibt es kaum etwas Besseres als eine kühle Erfrischung in den Gewässern in und um Leipzig. Doch Vorsicht ist geboten: Nicht in allen Seen ist das Schwimmen sicher. Blaualgen können an manchen beliebten Badestellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen.
Blaualgen: Diese Seen sind betroffen
Die Kiesgrube Großzschocher ist für viele ein Geheimtipp zum Abkühlen in Leipzig. Auch der "Bagger" in Thekla gehört zu den Lieblingsbadeorten in der Umgebung. Beide erfüllen nach Stand der letzten Wasserproben, in Großzschocher am 8. Juni und in Thekla eine Woche später, noch die Vorgaben der sächsischen Badegewässerverordnung. "Der Verdacht einer massenhaften Vermehrung von Cyanobakterien bestand zu diesem Zeitpunkt nicht", heißt es vom Gesundheitsamt.
Jedoch wurden in vergangenen Sommern in den auch als Naturbad Südwest und Naturbad Nordost bekannten Wasserstellen schwere Blaualgenbefälle bestätigt. Deswegen "muss davon ausgegangen werden, dass es auch 2022 – bei anhaltend hohen Temperaturen – zu einer massenhaften Ausprägung kommen kann", so die Stadt.
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Der „Bagger“ in Thekla im letzten Jahr: Die grüne Farbe und Schlieren auf der Wasseroberfläche deuten auf einen Blaualgenbefall hin.
© Quelle: Andre Kempner
Im Bogensee Paunsdorf sollte ebenfalls lieber auf das Baden verzichtet werden, rät die Stadt. Auch dort wurde 2021 eine erhöhte Konzentration der Bakterien nachgewiesen. Zwar konnte die letzte Probe am 25. Mai dies noch nicht bestätigen, jedoch entspreche die Sichttiefe mit 0,5 Metern nicht den Anforderungen der Badegewässerverodnung. „Im Notfall könnte das Suchen und Auffinden verunglückter Personen, aufgrund der eingeschränkten Sichttiefe, schwer möglich sein“, heißt es seitens des Gesundheitsamts. Der Auensee birgt ebenfalls ein Blaualgenrisiko. Das Baden ist dort generell untersagt. Haustierbesitzer sollten darauf achten, dass auch ihre Vierbeiner nicht mit dem giftigen Wasser in Kontakt kommen.
Darum sind Blaualgen gefährlich
Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen, sind in allen Gewässern vorhanden und bei normaler Konzentration unbedenklich. In den heißen Sommermonaten werden sie jedoch zum Problem an manchen Badestellen, da die hohen Temperaturen deren Vermehrung begünstigen. Einige Blaualgenarten bilden Giftstoffe. Diese können bei Kontakt mit dem Wasser oder beim Verschlucken unter anderem heftige Hautreizungen, Ohrenschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden und Fieber auslösen. Für Haustiere können die Folgen sogar tödlich sein.
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In der Kiesgrube Großzschocher in Leipzig wurde zuvor eine hohe Blaualgenkonzentration nachgewiesen. Auch Haustiere können schlimme Symptome bei Kontakt mit dem Wasser erleiden.
© Quelle: Robert Nößler
Blaualgenbefall erkennen
Gewässer, die stark von Blaualgen befallen sind, seien häufig trüb, grün und riechen muffig, informiert die Stadt. An der Oberfläche können sich zudem Schlieren oder Flocken bilden. „Wenn Sie als Erwachsener knietief im Wasser stehen und Ihre Füße nicht mehr sehen, sollten Sie auf das Baden, Schwimmen oder andere Wassersportarten verzichten“, empfiehlt das Leipziger Gesundheitsamt.
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Leuchtend grüne Farbe und geringe Sichttiefe: Auch im Döllnitzsee bei Wermsdorf wurden in vergangenen Jahren gefährliche Blaualgen gefunden.
© Quelle: Frank Hörügel
In den Naturbädern in Großzschocher und Thekla sollte vor dem Bad genau hingeschaut werden. Dafür laden zahlreiche andere Seen, wie der Cospudener, Kulkwitzer und Markleeberger See, in Leipzig zum Schwimmen, Baden und Entspannen ein – und das bei ausgezeichneter Wasserqualität.
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Von Fabienne Küchler
LVZ