Kritik an Städtischen Bibliotheken
Die Stadt kommt Leipziger Buchhändlern entgegen. So wird die Frist, in der sie Angebote für den Kauf von Büchern durch die Stadtbibliothek abgeben können, verlängert.
Leipzig. Die Städtischen Bibliotheken (LSB) haben nach massiver Kritik die Frist, in der Angebote für den Kauf von Büchern abgegeben werden können, um vier Wochen bis zum 21. Juni verlängert. Hintergrund: Viele Leipziger Buchhändler wurden davon regelrecht überrascht, dass die LSB ihren Erwerbsetat 2023 bis 2026 europaweit ausgeschrieben haben – und zwar erstmals an buchbinderische und bibliothekstechnische Leistungen gekoppelt. Das war Mitte April, bereits bis 23. Mai sollten die Angebote vorliegen.
Bislang haben die Städtischen Bibliotheken ihren Einkaufsetat auf die Leipziger Buchhandlungen verteilt, sodass größere und kleinere Läden davon partizipieren können. Einige Händler befürchten nun ihren wirtschaftlichen Ruin. Die geforderten buchbinderischen und bibliothekstechnischen Leistungen, etwa das Einpassen von RFID-Codes oder die Folierung von Büchern, können kleine Geschäfte kaum leisten. Davon befreit sind nur die Lose Sachliteratur Musik und Noten sowie Regionalkunde Erwachsene. Kritisiert wurde aber auch, das kleinere Buchhändler nicht genügend Zeit haben, sich in Bietergemeinschaften zusammenzuschließen. Hier kommt die Verwaltung ihnen nun entgegen.