Bundespräsident Steinmeier eröffnet Historikertag in Leipzig
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Mitte) bei der Eröffnung des diesjährigen Deutschen Historikertages in der Nikolaikirche. Unter anderem dabei: Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD, v.l.) und Lutz Raphael, Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.
© Quelle: Hendrik Schmidt
Leipzig. Mit einer Feier in der Nikolaikirche ist in Leipzig am Dienstag der Deutsche Historikertag eröffnet worden. „Nur mit dem Wissen um die Vergangenheit können wir die Ereignisse der Gegenwart einordnen, können wir uns eine Meinung bilden, können wir längere Linien, aber eben auch Brüche erkennen“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während der Eröffnung. Für Deutsche seien der Blick zurück sowie die Lehren aus der Vergangenheit „ein konstitutiver Teil unserer Identität“. Der Historikertag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Fragile Fakten“.
In seiner Rede nannte Steinmeier die aktuelle Situation eine „geschichtsmächtige“ Zeit und verwies auch auf die Lage in der Ukraine und Russland: „Wir sehen, wie Putin Geschichte umdeutet und schon jetzt die Geschichtsbücher umschreiben lässt. Wir sehen, wie Lüge als Wahrheit ausgegeben wird und natürlich in Russland nicht ausgesprochen werden darf, was ein Faktum ist: der Krieg gegen die Ukraine. Putin missbraucht Geschichte als Waffe.“
Steinmeier: Zeit im „Rückenwind“ ist vorbei
Zurzeit erlebe man Ungewissheit und Verunsicherung, so der 67-Jährige. In Deutschland seien die Jahre nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung – „eine Zeit im Rückenwind“ – vorbei, sagte der Bundespräsident. Heute gehe es um die Frage, „welches Land wir in Zukunft sein wollen.“
Der Deutsche Historikertag findet in diesem Jahr zum 54. Mal statt. Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands erwartet zwischen dem 19. und 22. September eigenen Angaben zufolge rund 2000 Besucherinnen und Besucher sowie über 480 Referentinnen und Referenten und über 70 Sektionen. Damit ist er einer der größten geisteswissenschaftlichen Fachkongresse in Europa.
LVZ