Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Sachsen bei 4,3, als das Deutsche Chorfest in Leipzig 2020 ausfiel. Nun ist die Corona-Kennziffer dreistellig – dennoch wird das Treffen ab Donnerstag stattfinden. Was ist heute besser? Und worauf sollten Singende und Publikum trotzdem achten?
Leipzig. Rund 9500 Sängerinnen und Sänger geben in 350 Chören vier Tage lang auf 27 Leipziger Bühnen mehr als 500 Konzerte – und manchmal darf und soll sogar noch das Publikum mitträllern. Wenn das Deutsche Chorfest am Himmelfahrtstag beginnt, wird aber wohl auch die Corona-Inzidenz noch immer eine große Zahl sein, vermutlich weiterhin dreistellig – höher jedenfalls als um den 1. Mai 2020 herum, als das Treffen ursprünglich geplant war.
Das Chorfest fiel damals aus: bei 4,3 Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen in Sachsen. Trotz der niedrigeren Inzidenz war die Angst vor einem Superspreading-Ereignis seinerzeit wesentlich größer. Über weite Strecken der Pandemie durften Chöre nicht einmal gemeinsam proben, geschweige denn auftreten. Es liegt an den Impfstoffen, dass es jetzt anders ist. An der weniger gefährlichen Omikron-Variante und daran, dass man mittlerweile mehr über die Ansteckungswege weiß.