Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,

Der Stadtrat hat ein Paket an Maßnahmen beschlossen, damit Menschen nicht auf der Straße leben müssen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 die Obdachlosigkeit in Leipzig zu überwinden. So hat die Leipziger Volkszeitung vor einer Woche berichtet.

Auf der Westseite des Leipziger Hauptbahnhofs ist der überdachte Teil nun durch Gitter abgesperrt, damit Obdachlose sich dort nicht aufhalten können. Ist das Teil der Strategie, die Obdachlosigkeit in der Stadt zu beenden? Natürlich nicht. Aber es wirkt auf Leipzigerinnen und Leipziger, die wissen, dass dort in der Vergangenheit Menschen Schutz vor Regen und Kälte gesucht haben, wie eine radikale Ausgrenzung von Schutzsuchenden.

Andererseits: Lässt man sein Gartentor geöffnet, wenn einem regelmäßig Fremde in die Rosenhecke pinkeln?

Es gab und gibt immer wieder Kritik, dass sich vor dem Hauptbahnhof Menschen bettelnd und nicht selten stark alkoholisiert an Passanten wenden, Fußwege belagern oder auch Dreck hinterlassen. Das ist wohl jetzt auch der Grund, warum die Gitter aufgestellt wurden.

In der Vergangenheit habe es dort oft unschöne Hinterlassenschaften gegeben, die das Reinigungspersonal stark herausforderten. „Hinzu kommt, dass wichtige technische Anlagen wie Lüftungs- und Wartungsschächte durch den hohen Grad an Verschmutzung in Mitleidenschaft gezogen werden“, wie der Centermanager im Beitrag von Stadtreporter Mark Daniel weiter zitiert.

Die gute Nachricht zu dieser Geschichte: Eine zusätzliche Notschlafstelle in der Nähe des Bahnhofs solle nach derzeitiger Planung Ende 2024 in Betrieb gehen. Das sind die Schritte, die eine Strategie braucht, mit der die Stadt das Ziel verfolgt, die Obdachlosen von den Straßen zu holen.

Bild des Tages

In Leipzig hat es am Freitagnachmittag den ersten Schnee gegeben.

© Quelle: Wolfgang Sens

So wird das Wetter am Wochenende.

Fünf Lese-Empfehlungen für Sie

• Energiepauschale auf der Kneipenrechnung: Wie sollen Kneipen, Cafés und Restaurants ihre steigenden Kosten an die Kundschaft weitergeben? Das Leipziger Barcelona hat da eine Idee, wie Reporter Josa Mania-Schlegel beobachtet hat. Die Kunden akzeptieren den Energie-Euro durchaus.
• Nach Zug-Unglück in Gifhorn: Nach der Kollision von zwei Güterzügen entweicht nach wie vor explosives Propangas. Eine Bergung ist noch nicht möglich. Reisende müssen weiterhin mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Das betrifft auch die IC-Verbindung Leipzig – Magdeburg – Hannover – Bremen – Emden – Norddeich Mole.
• Feierlich eröffnet, aber nicht ausgelastet: 200 Plätze sollen in der neuen Kita in der Leipziger Holbeinstraße eines Tages zur Verfügung stehen. Doch derzeit werden weniger Kinder aufgenommen als möglich. An fehlendem Personal liegt es nicht – aber woran dann? Reporter Björn Meine hat nachgefragt.
• Vorbereitungen für den Leipziger Weihnachtsmarkt: Nach zwei Jahren Zwangspause kann der Leipziger Weihnachtsmarkt ab kommenden Dienstag wieder festliche Stimmung in der Innenstadt verbreiten. Zum Probeleuchten wurden bereits alle neu installierten Lichter angeknipst.
• Testlauf für neuen Katastrophenalarm: Um Menschen im Katastrophenfall besser zu schützen, soll in Deutschland das neue Warnsystem Cell Broadcast eingeführt werden. Sachsens Innenministerium will aber auch mehr Sirenen im Freistaat installieren lassen. Landeskorrespondent Andreas Debski hat sich das Vorgehen erklären lassen.

Zitat des Tages

Leipzigs Museum der bildenden Künste belebt die Fotografie mit Ankäufen, Ausstellungen und einer neuen Stelle. Am Freitag wurde der neue Schwerpunkt vorgestellt.

Das wird morgen für Leipzig wichtig

• „Beat Crazy“ im Naumanns: Andreas Bürger, früherer Betreiber des Volkshauses, bleibt den Plattentellern treu: Am Samstag legt er als DJ D. Kool mal wieder im Naumanns am Felsenkeller auf. Weitere Tipps fürs Wochenende lesen Sie hier.
• RB Leipzigs Frauen empfangen Eintracht Frankfurt: Der DFB-Pokal-Kracher ist längst ausverkauft: Vor 1300 Fans im Stadion am Cottaweg treffen die Zweitliga-Frauen von RB Leipzig am Samstag auf Eintracht Frankfurt. Trainer Saban Uzun freut sich riesig.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Start ins Wochenende,

Ihr Thomas Lieb

(Reporterchef)

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