Das war der Freitag: Licht an in Sachsen, Läden auf in Leipzig
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
das ist doch mal eine erhellende Nachricht in dunklen Zeiten: In Sachsen wird es keine verdunkelten Weihnachtsmärkte geben, die hell strahlenden Schwibbögen und Pyramidenlampen bleiben an. Es mag zwar nicht jedem einleuchten, warum Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer ausgerechnet das als Ergebnis der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag derart herausstellt. Doch um nicht gleich wieder als Buhmann dazustehen - wie unter der Woche bei der Energieprotest-Demo in Grimma - stellt Kretschmer klar: „Sachsen ist ein Weihnachtsland. Und das soll man auch sehen.“ Punkt. Basta. Da hat einer ein Machtwörtchen gesprochen.
Mehr Licht - Goethes angeblich letzten Worte kommen einem auch in Erinnerung angesichts der bislang kaum beleuchteten Gründe für die Kostensteigerungen beim Strom. Doch spätestens mit den neuen nun bekannten Netzentgelten ab 2023 wird klar: Auch hier zahlen die Verbraucher drauf. In Sachsen, so hat es das Vergleichsportal Verivox berechnet, wird eine dreiköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden etwa 60 Euro mehr im Jahr zahlen. Das geht sogar noch - durch die starken regionalen Schwankungen zahlt die gleiche Familie in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt sogar 143 Euro drauf.
Und so beeilte sich Kretschmer zu erklären, dass auch das Thema Strom ein Brennpunkt ist, der gelöscht werden muss.
Für uns als Länder war sehr wichtig, dass auch das Thema Strom ab 1. Januar eine Lösung braucht. Die Preise, die jetzt diskutiert werden und die Tatsache, dass viele Unternehmen gar keine neuen Angebote mehr bekommen, das muss sehr schnell ein Ende haben.
Michael Kretschmer
Sachsens Ministerpräsident
Als „Zumutung“ empfindet es Kretschmer zudem, dass sich Bundes- und Landespolitiker wiederholt mit „Waschlappen-Tipps“ und ähnlichen guten Ratschlägen zum Energiesparen zu Wort melden. „Die Politik sollte sich hier mit guten Ratschlägen zurückhalten“, so Kretschmer. LVZ-Landeskorrespondent Kai Kollenberg hat die Reaktion von Kretschmer auf die Ministerpräsidentenkonferenz aufgeschrieben.
Eine gute Nachricht gibt es kurz vorm Wochenend-Einkauf noch für Supermarkt-Kunden in Leipzig: Auch wenn viele Artikel immer teurer werden, so bleiben die meisten Märkte doch weiterhin so lange geöffnet, wie gewohnt. Nachdem Aldi-Nord angekündigt hatte, seine Filialen im Winter aus Energiespargründen eher schließen zu wollen, ziehen andere Discounter vorerst nicht nach. Mein Kollege Mathias Wöbking hat in Leipzig recherchiert - und noch einen anderen Grund erfahren, der für die Aldi-Entscheidung sprechen könnte.
Übrigens: Goethe soll auf dem Sterbebett dann doch nicht ganz so poetisch nach Erleuchtung gerufen, sondern schlicht einen Nachttopf verlangt haben. Mehr Licht? Vielleicht wird es ja in diesem Energiespar-Winter doch nicht ganz so finster, wie befürchtet.
Bild des Tages
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Notaufnahme: 34 Bengal-Katzen sind im bereits völlig überlasteten Leipziger Tierheim eingetroffen. Das Personal hat einen Spendenaufruf gestartet.
© Quelle: Screenshot Instagram / Tierheim Leipzig
- Wer helfen und das Tierheim Leipzig mit einer Spende unterstützen möchte: Hier geht es zum Beitrag zur „Notaufnahme“ der 34 Bengal-Katzen
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- Alte-Messe-Halle 13 wird Flüchtlingsunterkunft: Die Stadt Leipzig mietet das Gebäude bis Ende 2030 an. Mehr als 300 Asylbewerber finden darin Platz. Die ersten Menschen sollen im nächsten Jahr dort einziehen. Mehr Hintergründe hat LVZ-Stadtreporter Klaus Staeubert recherchiert.
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- Teure Strafe für Falschparker: Das notorische Falschparken im Zuge eines Nachbarschaftsstreits ist einem Leipziger teuer zu stehen bekommen. Das Oberlandesgericht wies die Berufung des Mannes gegen Vertragsstrafen zurück. Demnach muss der Mann jetzt sagenhafte 24 000 Euro zahlen.
Zitat des Tages
Ein Feuerwehrmann hat zwei Familien, eine Zuhause und eine bei der Feuerwehr.
Uwe Seidel
Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Grünau im Beitrag zur LVZ-Aktion "Helden der Region"
- Wenn Sie den Beitrag „Wir sind die Plattenfeuerwehr“ zur FFW in Grünau lesen möchten, bitte hier klicken. Das Special zur großen LVZ-Feuerwehr-Aktion „Helden der Region“ finden Sie hier. Übrigens: Ab Montag startet hier auch unser Voting, bei der Sie über 70 Feuerwehren, die sich bei der Aktion beworben haben, abstimmen können.
Das wird morgen für Leipzig wichtig
- Dok-Woche geht ins Finale: Am Sonntag endet die diesjährige Dok-Woche in Leipzig. Am Sonnabend gibt es noch einmal jede Menge gute Filme, unter anderem Filme von Angelika Andrees. Sie erzählte (mit Petra Tschörtner) in „Heim“ unverblümt von Heimkindern in Mestlin (Mecklenburg). (Sonnabend, 11 Uhr, Passage).
- Dröhnende Stimme: Der Wuchtbrocken Rummelsnuff macht Station in Leipzig. Der muskelbepackte Rocker mit dem Seefahrer-Image röhrt und singt von „Bratwurstzange“ und „Harzer Käse“ und findet immer einen guten Grund, nach derart kulinarischen Genüssen mit einem „Kurzen abzurunden.“ Die Rummelsnuff-Party startet im Naumanns Tanzlokal im Felssenkeller ab 20 Uhr
- RB in Augsburg: Hält Leipzigs zuletzt gestartete Siegesserie auch in der Fuggerstadt? Für LVZ-Chefreporter Guido Schäfer ist das Spiel in Augsburg am Samstag um 15.30 Uhr wichtiger als das Champions-League-Match am Dienstag gegen Real Madrid. Alles zum Spiel können Sie auch wieder live verfolgen im LVZ-Sportbuzzer. Eine Spielanalyse und Reaktionen nach dem Match finden Sie übrigens auch im LVZ-E-Paper am Sonntag!
Zum Wochenende noch ein Hinweis in eigener Sache: Wir freuen uns sehr, dass Sie Teil einer großen Community geworden sind, die jeden Tag kostenlos unser Newsletter-Update aus Leipzig und Sachsen liest. Wenn Sie noch kein LVZ-Plus-Abonnent sind, haben wir nun ein besonderes Angebot für Sie: Sie können nun für 12 Monate auf LVZ.de lesen - statt für 89,99 Euro für nur 49,99 Euro. Sie sparen also richtig viel. Und wir würden uns freuen, Sie auch auf der Webseite als treuen Leser oder treue Leserin zu begrüßen. Damit wir auch weiterhin einen umfangreichen Lokaljournalismus aus unserer Heimat anbieten können.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Und genießen Sie die angekündigten Sonnenstunden - dieses Licht gibt es weiterhin umsonst.
Ihr Olaf Majer, stellvertretender Chefredakteur