Großprojekt am Schreberbad

Das wird Leipzigs neuer Stadthafen

Über mehrere, von Bäumen beschattete Promenaden soll das künftige Hafenbecken besser an die Käthe-Kollwitz- und Friedrich-Ebert-Straße angebunden werden.

Über mehrere, von Bäumen beschattete Promenaden soll das künftige Hafenbecken besser an die Käthe-Kollwitz- und Friedrich-Ebert-Straße angebunden werden.

Leipzig. Die seit langer Zeig gehegten Pläne der Stadt Leipzig, nahe der City einen Hafen zu bauen, werden jetzt konkret. Etliche Details zu dem Projekt waren soeben bei einem Bürgerforum zu erfahren, das der CDU-Ortsverband Leipzig-Mitte veranstaltet hatte.

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Baurecht bereits vorhanden

„Für den Hafen besteht bereits Baurecht“, erklärte Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, bei dem öffentlichen Forum. Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens bei der Landesdirektion seien die Maße des Ankerbeckens verkleinert worden. Mit nun rund 4000 Quadratmetern Wasserfläche gebe es aber dennoch genug Platz, um 40 Elektroschiffe und drei Leipzig-Boote an den künftigen Steganlagen zu vertäuen.

Bootshaus für 100 Kanus

Zwischen der Hafeneinfahrt und dem Wehr des Elstermühlgrabens wolle die Kommune ein Bootshaus für 100 Kanus errichten. „Wir schaffen die öffentliche Infrastruktur samt Grünflächen und einer Promenade“, sagte Dittmar. „Den Betrieb des Hafens, eines Bootsverleihs sowie der Gastronomie sehen wir nicht als Aufgabe einer Kommune an. Das können Private besser.“ Folglich würden das Wirtschafts- und Umweltdezernat gerade eine Ausschreibung für den Hafenbetreiber vorbereiten, die im ersten Halbjahr 2019 starten soll. Dabei sei Eile geboten, um den künftigen Betreiber in die Detailplanungen einbeziehen zu können. Dieser solle das neue Service-Gebäude nach seinen Vorstellungen bauen – und zwar an ungefähr jener Stelle, wo seit 2014 die Stadthafen Leipzig GmbH um Jan Benzien erfolgreich ein Interim mit Strandbar führt.

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Ankerplatz für alle Fahrgastschiffe

Diese Zwischennutzung habe den Ort im Bewusstsein der Leipziger positiv festgeschrieben und der Stadt wichtige Erkenntnisse gebracht, lobte der Amtsleiter. Dies gelte etwa für Lärmschutz-Belange oder günstige Wegebeziehungen. Gleich wer den neuen Nutzungsvertrag erhalte: „Es wird kein Hafenbecken für nur ein Unternehmen. Hier soll die gesamte Fahrgastschifffahrt unterkommen und ebenso die Freizeit-Paddler.“

Kosten von 7,5 Millionen Euro

7,5 Millionen Euro werde die Umgestaltung des 14 000 Quadratmeter großen Areals kosten – inklusive Grünflächen. „Die Förderanträge sind gestellt. Wir sind optimistisch, dass der Freistaat Sachsen eine bis zu 90-prozentige Förderung aus einem Programm für Wirtschaft und Infrastruktur gewährt“, erklärte Dittmar. Falls die Bewilligung der Anträge erfolgt, könne der Hafenbau 2020 beginnen und die Eröffnung drei Jahre später stattfinden.

Parkplatz und Volleyball-Felder verschwinden

Der heutige Autoparkplatz und die zwei Beach-Volleyball-Felder fielen dann aber weg. „Direkt an der Käthe-Kollwitz-Straße entsteht eine barrierefreie Bushaltestelle. Autos kann man zum Beispiel im Parkhaus Thomasium abstellen und die paar Schritte laufen.“ Auf Nachfrage von CDU-Stadträtin Sabine Heymann versicherte der Amtsleiter, dass im Stadthafen die touristischen Angebote für das ganze Neuseenland rings um Leipzig präsentiert werden.

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Kein Bebauungsplan für Nachbarflächen

Gesine Sommer, Amtsleiterin beim Kreis Leipziger Land sowie Vorsitzende der Steuerungsgruppe Neuseenland, riet dazu, eventuell noch ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten, um mehr Einfluss auf die Entwicklung der privaten Grundstücke in der Umgebung zu erhalten. Das sei nicht geplant, weil es außer der denkmalgeschützten Blüthner-Villa nur noch eine weitere Privatfläche gebe, so Dittmar. „Wir hoffen auf einen guten Dialog mit den Eigentümern.“ Andreas Schmidt von der Seebad Zwenkau GmbH wünschte sich viel wasseraffines Gewerbe, damit der Hafen auch in der kalten Jahreszeit lebendig bleibt. Vielleicht sei dies ein Thema für das kommunale Bauland, zu dem es später ein gesondertes Verfahren geben soll, erläuterte Dittmar.

Ausgleich für Verdichtung des Stadtzentrums

Wenn im Stadtzentrum überall neue Häuser entstehen, brauchen die Leipziger dort auch grün-blaue Oasen zur Erholung, fasste Moderatorin und CDU-Ortsverbandsvize Anette Ehlers den Tenor der gut besuchten Veranstaltung zusammen.

Von Jens Rometsch

LVZ

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