Der Streik in Leipzig und Sachsen: Für „nichts geht mehr“ lief dann ziemlich viel
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
Der große Warnstreik im Verkehrssektor hatte am Montag in Sachsen erhebliche Auswirkungen auf den Bus- und Bahnverkehr, die Flughäfen und Autobahnen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi haben mehrere Tausend Beschäftigte aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Nicht alle sind dem Aufruf gefolgt - trotzdem ging im öffentlichen Nahverkehr deutschlandweit nicht viel.
Dafür blieb - zumindest in Leipzig und der Region - das große Chaos aus. Durch den weitgehenden Stillstand mussten insbesondere Berufspendlerinnen und -pendler Alternativen finden. Und die fanden sie. Entweder im Home-Office, im verlängerten Wochenende oder mit anderen Verkehrsmitteln als Bus oder Bahn. Verwaiste Bahnhöfe, ein paar Meter längere Staus als üblich, mehr Radfahrer auf den Wegen und Kundgebungen auf dem Willy-Brandt-Platz, überwiegend Verständnis für die Forderungen der Streikenden - das ist zusammengefasst das, was der Streiktag in Leipzig und Umgebung hinterließ.
Allerdings lief an den Verhandlungstischen nicht viel. Jedenfalls nicht in eine Richtung, die auf schnelle Einigung hoffen lässt.
Das Angebot ist blanker Hohn - wir fordern mehr Lohn.
Gewerkschaftsvertreter bei der Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz
Es ist bereits die dritte Verhandlungsrunde, die am Montag in Potsdam begann. Im Vorfeld drohte der Chef des Beamtenbunds DBB, Ulrich Silberbach, vor einem unbefristeten Arbeitskampf, sollte auch diese Runde scheitern. Das, was aus den Verhandlungszimmern nach außen drang, klang noch nicht so, als würde man weitere Arbeitsniederlegungen und Streik-Aktionen ausschließen können. Auch EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch betonte am Montag: „Die Möglichkeit eines weiteren großen Streiks besteht. Wenn der Arbeitgeber sich nicht besinnt und nichts hinlegt, müssen wir noch einmal Druck machen. Wir verhandeln aber nur dann, wenn wir das Streikrecht im Koffer neben uns stehen haben und davon unmittelbar Gebrauch machen können. Da wir aber nicht die Reisenden bestrafen wollen, werden wir vor Ostern und während der Osterzeit weder verhandeln noch streiken.“
Die Deutsche Bahn rechnet nun erst einmal damit, dass der Betrieb ab Dienstag wieder weitgehend normal anlaufe. Bereits am Montagnachmittag gingen einzelne Regionalbahnen wieder ans Netz.
Bild des Tages
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Drei Leipziger sind unter den Top 100 der besten veganen Restaurants in Deutschland – darunter auch die "Symbiose" (im Bild), in der Bedienung Diana einen Rote-Beete-Burger serviert.
© Quelle: Christian Modla
Mittagessen für um die sechs Euro: Die Preissteigerungen machen auch vor den Mittagspausen der Leipzigerinnen und Leipziger nicht Halt. Eine günstige Mahlzeit zu finden, wird daher immer schwieriger. Die LVZ hat sechs Gastro-Betriebe besucht, bei denen das Essen noch weniger als sechs Euro kostet. Lesen
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Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend und ziehen Sie sich warm genug an - wir haben maximales Super-Aprilwetter.
Ihr Thomas Lieb
Reporterchef
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