Der Tag in Leipzig: Lokaler Versorger in Not - was sagt die Stadtpolitik?
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
oft sprechen mich Leserinnen und Leser an und sagen: Wir wollen mehr gute Nachrichten lesen, nicht so viel von Problemen und Dingen, die nicht funktionieren. Wir versuchen natürlich, im täglichen Leseangebot auch Geschichten zu haben von Menschen, die für die Stadt und ihre Bürger etwas gestalten und erreichen wollen. Oder wir versuchen Lösungen aufzuzeigen, wo es erstmal nur Probleme zu geben scheint. Warum ich das heute hier so schreibe? Weil ich dieser Tage viel daran denken muss: Hitze-Rekorde, die beängstigen. Ukraine-Krieg, den wir zwar manchmal aus dem Blick verlieren, der die Menschen vor Ort aber weiter täglich in Lebensgefahr bringt. Die daraus resultierende Energiekrise, die sich zwar gerade im Sommer noch nicht so anfühlt, die aber bedrohlich werden könnte.
Bedrohlich auch für viele Unternehmen und gerade auch für Unternehmen, die für die Bürgerinnen und Bürger essentielle Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Die L-Gruppe in Leipzig zum Beispiel. Das Unternehmen schrammt derzeit gefährlich an der Verschuldungsgrenze (wir berichteten). Muss die Stadt ihrem Konzern nun mit Geld aushelfen? Und wenn ja, wo soll es herkommen, was muss dafür gestrichen werden? Mein Kollege Klaus Staeubert hat sich in der Ratspolitik einmal umgehört.
Wir haben schon lange gesagt, die Investitionen sind zu sportlich, weil sie den Konzern an den Rand seines Verschuldungsmaximums bringen.
Frank Tornau, CDU-Stadtrat
Die Kommunalpolitiker formulieren mehrere Gedanken: Keine Investitionen mehr wie beispielsweise neue Stadtbahnen? Ticketpreise für den öffentlichen Nahverkehr erhöhen? Hier lesen Sie den gesamten Text.
Die Sorgen sind auch in Dresden angekommen: Die sächsische Landesregierung hat am Montag mit Kommunen und städtischen Versorgern über die aktuelle Situation beraten. Kommunale Stadtwerke hätten ein wirtschaftliches Problem, weil sie das Gas sehr viel teurer einkaufen müssten, als sie es wegen der bestehenden Verträge weiterverkaufen könnten, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer dort noch einmal. Es brauche einen Schutzschirm der Bundesregierung für die Versorger, weil diese zu „wackeln“ anfangen könnten.
Bild des Tages
Fünf Lese-Empfehlungen für Sie
- Hitze-Hoch „Jürgen“ nach Leipziger Meteorologie-Fan benannt: Ganz Deutschland schwitzt derzeit. Grund dafür ist Hoch „Jürgen“. Das Hochdruckgebiet kam aus einem besonderen Grund zu seinem Namen – nämlich in Form eines Geburtstagsgeschenkes. Der Hitzetag in Leipzig brachte mehr als 39 Grad.
- Feuerwehr kämpft gegen Flammen am Kulkwitzer See: Es fing mit zwei kleinen Brandnestern an und breitete sich rasend schnell auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern aus – am Kulkwitzer See ist die Leipziger Feuerwehr seit mehreren Stunden mit einem Großaufgebot im Einsatz. Auch eine Drohne wird eingesetzt.
- Baustellenflut in Leipzig: Jeden Sommer ist es in Leipzig besonders schwer, voranzukommen. Denn die Stadt und zahlreiche Versorgungsunternehmen nutzen die Ferienzeit, um verschlissene Fahrbahnen, Gleise und Leitungen zu sanieren. Hier sehen sie die zwölf wichtigsten Verkehrseinschränkungen auf einem Blick – und erfahren Umleitungsempfehlungen, mit denen Sie trotzdem voran kommen.
- Kretschmers Finger in der Wunde: Sachsens Ministerpräsident hat sich mit seinen Äußerungen zum Krieg in der Ukraine wieder unbeliebt gemacht und erntet heute ordentlich Kritik für seinen Vorstoß, Deutschland solle im Ukraine-Krieg eine Vermittlerrolle einnehmen. Dabei weist er zurecht auf ein Dilemma hin, findet LVZ-Chefkorrespondent Kai Kollenberg. Seinen Kommentar lesen Sie hier.
- Historischer Fund belegt - Chemie Leipzigs Vorgänger spielte in Blau-Gelb: Für die BSG Chemie Leipzig ist es ein historischer Fund großer Bedeutung. Eine Satzung aus dem Jahr 1908 enthüllt Details zu Trikotfarben, Bußgeldkatalog und den Zielen des Vorgängers FC Britannia.
Zitat des Tages
Wir müssen dieses Extremismusproblem nicht nur der Sicherheit wegen lösen, es geht um mehr, es geht um das Ansehen eines der reizvollsten Bundesländer.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) im Interview mit der Süddeutschen Zeitung
Das wird morgen für Leipzig wichtig
- Was wichtig wird? RB Leipzig natürlich! Die „Bullen“ spielen morgen hier in Leipzig gegen den FC Liverpool - Anpfiff ist 19.15 Uhr. Denken Sie also daran, dass sich der Verkehr in der City stauen könnte. Unser RB-Reporter Guido Schäfer kennt Liverpool-Trainer Jürgen Klopp noch aus alten Zeiten als sie zusammen in Mainz Fußball spielten. Daher möchte ich Ihnen an dieser Stelle nochmal herzlichst das Interview ans Herz legen, was die beiden geführt haben. Es stimmt bestens auf morgen ein.
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- Nord Stream 1: Fließt morgen wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1? Auch für Leipzig ist das essentiell. Derzeit sieht es so aus, als ob Gas kommen könnte..
- Theater am Panometer: Auf der Sommerbühne am Leipziger Panometer feiert am Donnerstag „Cyrano de Bergerac“ Premiere. Das Sommertheater des Werk 2 beginnt um 19.30 Uhr.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Tag,
Ihre Hannah Suppa
Chefredakteurin Leipziger Volkszeitung
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Alle zwei Wochen berichtet Reporter Josa Mania-Schlegel über Themen, die die Stadt bewegen - und ihn selber.