Die meisten Leipziger machen das, was die Politik von ihnen fordert: Statt in Restaurants zu gehen, bleiben sie zu Hause, um Kontakte zu vermeiden. Den Leipziger Gastronomen treibt das noch tiefere Sorgenfalten in die Gesichter. Für sie lohnt es nicht mehr, ihre Häuser offen zu halten. Trotzdem tun sie das. Warum?
Leipzig.In den Leipziger Restaurants sind zurzeit gespenstische Szenen zu beobachten: Fast überall bleiben wegen Corona die Gäste aus. Um 20 Uhr muss ohnehin schon wegen der Corona-Notfallverordnung geschlossen werden. Doch auch in der Zeit davor kehren nur wenige ein. Wer das sieht, fragt sich meist, warum die Wirte überhaupt noch öffnen. Denn Gewinne lassen sich mit solchen Besucherzahlen nicht mehr erwirtschaften.
Sonntagmittag, 12.15 Uhr im „Felix“ am Augustusplatz: Im Restaurant in der sechsten Etage ist nur ein einziger Tisch besetzt – eine kleine Familienfeier mit knapp einem Dutzend Personen. Auch eine Stunde später sieht es nicht viel anders aus; nur ein einziges Pärchen hat sich an einem Nachbartisch niedergelassen. Die Gerichte sind trotzdem auf Top-Niveau, der Service auch. Aber rechnet sich das für die Gastronomen?