Die Karte als Fortsetzungsroman – und die Spannung steigt mit jeder Post
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Leon Alexander Schmidt hatte die Idee für die Postkarten-Geschichten – hier eine Serie mit dem Kinderliebling Fuchs Strubbelrute.
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Es musste ein schreibender Spieleentwickler sein, der das erfand: Leon Alexander Schmidt aus Leipzig hatte die Idee für Postkarten-Geschichten. Darin entwickelt sich auf fünf aufwändig gestalteten, großformatigen Karten eine Story fort – und die Spannung beim Empfänger steigt von Karte zu Karte.
Einen Kurzroman, einen Krimi und einen Thriller für Erwachsene gibt es bereits im Programm. Zudem eine Geschichte über die süße Biene Osmia und sogar vier mit dem Fuchs Strubbelrute für Kinder. Zusammen mit der Illustratorin Nicole Pustelny aus Leipzig, die die Figuren erfand, hat Schmidt die Storys verfasst.
Kaktuskrabbe und Octopus
Der Fuchs Strubbelrute lebt in einer Wunderwelt voller anderer Wesen und erlebt kindgerechte, phantasievolle Abenteuer. Da gibt es die Kaktuskrabbe, die anderen Tieren Platz bietet, oder den Wald- und Wiesen-Octopus, der sich gut verstecken kann. Dank der starken Bilder von Pustelny wirkt der Zauber der Postkarten-Geschichten sofort. „Und eine Geschichte über einen Drachen erscheint demnächst“, erzählt Schmidt stolz.
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Für Große und Kleine: Etliche Postkarten-Geschichten sind bereits erschienen.
© Quelle: André Kempner
Trotz der zunehmend digitalisierten Gesellschaft, in der die Menschen für nichts mehr Zeit hätten, freue man sich noch immer auf Karten, die es in unsere Briefkästen schaffen, erklärt Myriam Kuntze vom kleinen Familia Verlag aus Mölkau den Erfolg des kleinen Serie.
Serie wird ausgebaut
Die Strubbelruten-Storys hätten inzwischen schon eine kleine Fangemeinde, die sich die Geschichten hin- und herschicken. Der Verlag habe von Kinder- über Jugend- bis zu Sachbüchern – selbst ein Wave-Gotik-Kalender ist dabei – ein breitgefächertes Portfolio. "Aber die Postkarten-Geschichten, die komplett in Mölkau entstehen, sind wichtig für den Verlag. Wir wollen sie ausbauen", erzählt Kuntze.
Für Schmidt, studierter Journalist und Historiker, sind die Postkarten, denen am 30. Juli ein Welttag gewidmet ist, ein besonders reizvolles Medium. „Jeder kennt sie, aber man kann ihnen noch etwas Neues abgewinnen“, meint der 36-Jährige. Zwar habe die Zahl der versendeten Karten über die vergangenen Jahrzehnte spürbar abgenommen, aber zugleich gebe es den Gegentrend, dass jeder gern etwas Persönliches im Postkasten vorfindet.
Noch mehr Ideen für die Postkarte
Er habe jedenfalls noch viele Ideen für die Postkarte, erzählt Schmidt. Derzeit entwickelt er zum Beispiel Rätselpostkarten. „Aber Details werden noch nicht verraten.“
Die Postkarten-Geschichten gibt es in Leipzig bei der Ludwig-Buchhandlung im Hauptbahnhof zwischen 8,95 und 10 Euro. Sie sind zudem in jeder Buchhandlung bestellbar.
Von Jörg ter Vehn