Seit mehr als 30 Jahren wird der Osten Deutschlands vom Westen verhöhnt - sagt Buchautor und Professor Dirk Oschmann aus Leipzig. Damit kommt er gut an, jedenfalls bei seinen ostdeutschen Fans. Nun trat Oschmann erstmals im Westen der Republik auf. Was sagen die, die gemeint sind?
Leipzig/Frankfurt am Main.Die Kunstgalerie ist zu klein für all die Menschen, die sich an einem lauen Freitagabend in Frankfurt am Main freiwillig zurechtweisen lassen wollen. Sie werden einen Mann aus Leipzig hören, der mit einer Schmähschrift, einer Tirade, einem Zornestext zu ihnen gereist ist. Darin die Anklage: Die Ostdeutschen, also auch der Mann aus Leipzig selbst, seien jahrelang diffamiert, diskreditiert, verhöhnt, eiskalt ausgebootet worden. Und zwar von den Westdeutschen, also auch von den rund 100 Menschen, die jetzt als kleine Herde über die Straße in einen größeren Raum geführt werden. Dort wünscht die Galeristin allen „einen erkenntnisreichen Abend“.