DRK öffnet am Sonnabend Messehalle in Leipzig für Flüchtlinge aus der Ukraine
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MUCG67TNELJJF5PPPIOJWRZB2Y.jpg)
Die Halle 4 auf der Messe Leipzig diente schon 2015 als Notunterkunft für Flüchtlinge.
© Quelle: Hendrik Schmidt/dpa
Leipzig. Die Landesdirektion Sachsen machte am Samstag offiziell, was am Freitag schon angedeutet wurde: Im Laufe des Tages werden ukrainische Vertriebene in einer Halle der Messe Leipzig untergebracht. Schon am Sonnabend sollen bis zu 500 Personen dort ein Quartier erhalten können. Im Verlaufe der nächsten Tage werde die Aufnahmekapazität auf bis zu 1700 Plätze erweitert, informierte die Behörde. Die Messehalle 4 soll den Angaben zufolge zunächst bis April als Notunterkunft genutzt werden.
DRK Sachsen bereitet Messehalle für Flüchtlinge vor
Die Messe Leipzig wurde 2015 schon einmal als Erstankunftsort – damals für Asylsuchende aus dem Syrienkrieg – genutzt. Gegenwärtig wird die Einrichtung vorbereitet, was der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) koordiniert. Das DRK Sachsen ist zugleich auch der künftige Betreiber der Notunterkunft.
Lesen Sie auch:
- Wie Leipzig Hilfe für die Flüchtlinge organisiert
- Was Ukrainerinnen und Ukrainer auf ihrer Flucht nach Sachsen erlebten
- Newsblog "Leipzig hilft": Nachwuchssportler und Vereine solidarisieren sich
- Was muss ich beachten, wenn ich in Sachsen Geflüchtete aus der Ukraine aufnehme?
Zum Wochenstart soll dann – wie bereits 2015 – die Ernst-Grube-Halle am Leipziger Sportforum auch als Unterkunft für 350 Geflüchtete vorbereitet werden, so Direktionssprecher Holm Felber. Bereits am Freitagabend wurde Flüchtlinge in der Arena Leipzig untergebracht, die vom Betreiber der Stadt Leipzig als Notunterkunft für einen Zeitraum von zunächst zwei Wochen zur Verfügung gestellt wurde.
Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Leipziger Messe: „Solidarität und aktive Hilfe sind das Gebot der Stunde. Wir möchten dazu beitragen, die dringend notwendige Hilfe für die Erstunterbringung und -versorgung der Geflüchteten zu gewährleisten. Als weltoffenes, international tätiges Unternehmen halten wir das nicht nur für unsere Pflicht, es entspricht auch unserer Überzeugung.“ Messe-Geschäftsführer Markus Geisenberger ergänzte: „Die Leipziger Messe steht immer zur Stelle, wenn schnell und in erheblicher Größenordnung Hilfe benötigt wird. Ob Erstaufnahmeeinrichtungen, Impfzentren, Testzentren oder jetzt als Notunterkunft für Kriegsflüchtlinge. Wir können und wir werden helfen.“
Alle Veranstaltungen auf der Leipziger Messe sollen wie geplant stattfinden. Die Messehalle 4 verfügt über eigene Zugänge.
3000 Ukrainer in sächsischen Aufnahmeeinrichtungen
Mit der Unterbringung in der Messehalle reagiert die Landesdirektion auf den weiterhin starken Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine nach Deutschland und damit auch nach Sachsen. Vertriebenen, die nicht bereits auf eigene Initiative oder vermittelt durch Familie, Freunde oder Unterstützer eine private oder kommunale Unterkunft finden konnten, stellt die Landesdirektion Sachsen ein Quartier in den Aufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen zur Verfügung.
In den Unterkünften der sächsischen Aufnahmeeinrichtungen leben mit Stand von Samstagmorgen 2694 Vertriebene aus der Ukraine sowie 2673 Asylbewerber. Damit sind die Unterkünfte beim Freistaat erstmals zu mehr als der Hälfte mit Menschen aus der Ukraine belegt. Insgesamt verfügen die Unterbringungseinrichtungen beim Freistaat einschließlich der 500 Quartiere in der Leipziger Messehalle dann über 7486 Plätze.
Von thl