Newsletter „Leipzig Update“

„Durchhalten“: Private Kulturveranstalter in Leipzig am Limit

Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,

es wirkt zuweilen weit weg und ist doch noch nicht lange her: Knapp zwei Jahre hat es in Leipzig und Sachsen pandemiebedingt kaum oder nur eingeschränkt ein Kulturleben gegeben - auch noch Anfang diesen Jahres gab es keine Konzerte, kein Theater, kein Kabarett. In den vergangenen Monaten konnte man in Leipzig an manchen Tagen unter „FOMO“ (“Fear of missing out“ - „Angst etwas zu verpassen“) leiden, denn so viel gleichzeitig war auf den Bühnen, in den Hallen und Konzertsälen los. Also alles wieder gut?

Das Kultur-Team der LVZ hat sich bei den Veranstaltern in Leipzig umgehört - und von einer geteilten Bilanz des Jahres 2022 erfahren. Besonders private Konzertveranstalter kämpften mit steigenden Kosten. Viele Konzerte warfen keine Gewinne ab – einige Veranstalter sprechen von einem „schwierigen“ Jahr 2023. Positiver hingegen ist die Entwicklung bei den städtischen Häusern wie dem Gewandhaus, Theater, Oper und Museen.

Die erste Hälfte in 2023 müssen wir erstmal durchhalten

Sebastian Ganze, Booker im Täubchenthal Leipzig

Matthias Winkler von Mawi Concerts spricht zum Beispiel von einem „Ausnahmejahr“. Der „Break Even“, ab dem eine Veranstaltung Gewinn erzielt, sei regelmäßig verfehlt worden, berichtet er. Denn gleichzeitig stiegen die Kosten für Personal und Technik um bis zu 30 Prozent.

"Corona hat dazu geführt, dass die Besucher zwar Karten kaufen, aber das erst relativ spät tun. Man muss da viel Geduld haben, was für die Veranstalter aber schwierig ist, weil sie eine Kalkulationsgrundlage und damit Sicherheit benötigen": Arena-Betreiber Philipp Franke und Event-Leiterin Iris Rackwitz im Interview mit der LVZ.

"Corona hat dazu geführt, dass die Besucher zwar Karten kaufen, aber das erst relativ spät tun. Man muss da viel Geduld haben, was für die Veranstalter aber schwierig ist, weil sie eine Kalkulationsgrundlage und damit Sicherheit benötigen": Arena-Betreiber Philipp Franke und Event-Leiterin Iris Rackwitz im Interview mit der LVZ.

Besser sieht es hingegen bei den städtischen Kulturhäusern aus: „Wir sind noch nicht wieder bei den Besucherzahlen, die wir vor der Pandemie hatten. Aber wir können uns immer öfter über ausverkaufte Vorstellungen freuen“, sagt Tobias Wolff, neuer Intendant der Oper Leipzig. Was viele Kulturschaffende beobachten: Die Besucher entscheiden sich viel kurzfristiger für einen Besuch, die Abendkassen seien oft gut frequentiert - das wiederum mache eine langfristige Planung schwieriger. Auch große Künstler aus dem Pop-und Rock-Bereich hatten zuletzt wegen des schwachen Vorverkaufs ihre Tourneen abgesagt, wie beispielsweise Tocotronic.

Die gute Nachricht: Für 2023 steht schon wieder viel im Konzertkalender - und bisher ist keine neue Pandemie in Sicht. Helene Fischer soll nach Leipzig kommen, Depeche Mode und Herbert Grönemeyer auch. Und vielleicht klappt es in 2023 sogar mit Sting. Wir drücken die Daumen.

 

Bild des Tages

Enormer Andrang zum ersten Tag des Feuerwerk-Verkaufs in Leipzig und Umgebung: An der Verkaufsstelle in Taucha stand seit dem frühen Morgen eine lange Schlange aus Menschen, die sich Böller und Pyrotechnik sichern wollen. Bereits um 5 Uhr früh schloss die Firma Fire & Magic die Tore der Halle in der Straße des 17. Juni auf. "Als wir um 4.30 Uhr auf den Hof fuhren, standen schon 50 Leute da", berichtet Mitarbeiter Heiko Krebs.

Enormer Andrang zum ersten Tag des Feuerwerk-Verkaufs in Leipzig und Umgebung: An der Verkaufsstelle in Taucha stand seit dem frühen Morgen eine lange Schlange aus Menschen, die sich Böller und Pyrotechnik sichern wollen. Bereits um 5 Uhr früh schloss die Firma Fire & Magic die Tore der Halle in der Straße des 17. Juni auf. "Als wir um 4.30 Uhr auf den Hof fuhren, standen schon 50 Leute da", berichtet Mitarbeiter Heiko Krebs.

Verkaufsstart für Feuerwerk und Böller: Halbe Stunde Wartezeit - Ansturm auf den größten Feuerwerks-Verkauf der Stadt.

 

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  • Leipziger Uni-Kinderklinik rettet Dreijähriger aus Hannover das Leben: Als die dreijährige Lina schwer am RS-Virus erkrankt, findet ihre Familie in Hannover keine Hilfe. Alle Klinikbetten sind belegt. Es folgt eine beschwerliche Reise bis in die Intensivstation der Uni-Kinderklinik Leipzig. Die ganze Geschichte.
  • Silvesterwetter in Leipzig: Windig und mild wie ein Frühlingstag - zum Jahreswechsel sind die Bedingungen in und um Leipzig für eine ausgeprägtes Silvesterfeuerwerk gut – zumindest was die Temperaturen und die Sicht auf den Himmel anbelangt. Doch das Wetter bleibt nicht so freundlich. Die Aussichten lesen Sie hier.
  • Diebe brechen häufiger in Geschäfte und Gaststätten ein: Die Leipziger Polizei registriert aktuell eine steigende Zahl von Diebstählen in Dienst-, Fabrikations- und Lagerräumen. Auch in Gaststätten, Hotels, Pensionen und in Ladengeschäften und Verkaufsräumen gibt es mehr Einbrüche.
  • Deutsche Meisterschaften im Speedklettern und Skaten: Leipzig will neue Zielgruppen erschließen und trägt 2023 auch in der olympischen Disziplin Speedklettern das nationale Finale aus. Damit will sich die Messestadt auch für andere Wettkämpfe empfehlen.
  • Restaurants und Läden müssen schließen - ein schwieriges Jahr für Leipzigs Einzelhändler: Die finanziellen Belastungen der vergangenen Jahre treffen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Leipziger Gastronomen und Einzelhändler. Einige müssen ihre Türen zum Jahresende für immer schließen.
 

Zitat des Tages

Es ist jetzt wirklich an der Zeit sich zu versöhnen

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping wünscht sich mehr Eintracht in der Bevölkerung nach der Pandemie

 

Das wird morgen für Leipzig wichtig

  • Freude, schöner Götterfunken: Großes Finale des Konzertjahres mit der gewaltigen 9. Sinfonie von Beethoven - Im Gewandhaus wird heute Abend, morgen sowie am Silvestertag groß aufgespielt. Andris Nelson dirigiert.
 

Haben Sie einen guten Abend und einen schönen Ausklang dieses Jahres,

Ihre

Hannah Suppa

Chefredakteurin der Leipziger Volkszeitung

 

Jetzt noch beim LVZ Quiz mitmachen!

22 Fragen zu 22

Wie viel Hektar Wald brannten in Sachsen? Und für welches Foto bekam RB Leipzig ordentlich Ärger? Im großen LVZ-Jahresquiz stellen wir 22 Fragen, die sich auf Beiträge beziehen, die in diesem Jahr die Menschen in Stadt und Region bewegt oder beschäftigt haben.

Das Quiz bezieht sich nicht nur auf die politischen Umwälzungen, die Sie in den großen, weltumspannenden Jahresrückblicken wiederfinden werden. Eher wollen wir wissen, ob Sie sich darüber hinaus an die unscheinbaren Randnotizen erinnern. Bis zum 8. Januar haben Sie noch Zeit, das Quiz auf LVZ.de zu lösen und mit etwas Glück eines der begehrten LVZ-Heimatpakete zu gewinnen.

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