Eine Zukunft der Leipziger Innenstadt ohne leere Ladenzeilen - das war der Samstag
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
das letzte Universal-Kaufhaus in Leipzig scheint vorerst gerettet. Obgleich noch einige Fragen offen sind – zum Beispiel zum bislang sehr undurchsichtigen Immobilienkonstrukt am Neumarkt – scheint es mit Galeria Kaufhof auch über den 30. Juni hinaus weiter zu gehen. Generell muss sich die Leipziger Innenstadt aber wohl stärker verändern als es bislang erscheinen mag. Der Handel wandelt sich, auch in der zu „Deutschlands ersten Shopping-Adressen“ gehörenden Leipziger City. Schon jetzt gibt es so manchen Leerstand in den Einkaufszeilen, wie meine Kollegin Regina Katzer beim Streifzug durch die Ladenstraßen festgestellt hat.
Wohin führt der Weg der Leipziger Innenstadt? Jens Rometsch war die ganze Woche am Hin und Her zu Galeria nah dran, hat nun erneut mit Fachleuten gesprochen und sie zu den konkreten Chancen der Messestadt befragt. Dazu gehört unter anderem der Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky. Jener sieht in den Leerständen neue Anlaufpunkt für menschliche Identitäten voraus:
„[Menschen] suchen bestimmte Orte auf, um damit ihre Identität auszudrücken und Gleichgesinnte zu treffen. Das können ganz verschiedene Dinge sein: Ich bin besonders musikalisch, besonders sportlich, heimatverbunden, öko oder besonders kreativ.“
Sven Gábor Jánszky, Zukunftsforscher
Wenn es rings um identitätsstiftende Plätze auch passende Möglichkeiten zum Einkaufen, Essen und Co. gebe, würden wir alle auch in Zukunft wohl länger in den Innenstädten verweilen. Jánszkys Theorie ist nur ein Ansatz beim Blick in die Zukunft der Leipziger Innenstadt. Lesen Sie die ganze Recherche meines Kollegen.
Wussten Sie, dass LVZ-Kulturchef Peter Korfmacher als Kind selbst im Handel tätig war? Ich wusste das bisher auch nicht. Sein Essay zur Kulturgeschichte des Warenhauses blickt mit etwas Wehmut zurück und trägt den schönen Titel: „Als Shoppen noch Einkaufsausflug hieß“.
Bild des Tages
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Im Wörlitzer Park bei Dessau (Sachsen-Anhalt) wird traditionell das Frühlingserwachsen gefeiert - so auch an diesem Samstag wieder. In der im 18. Jahrhundert nach englischem Vorbild gestalteten Anlage gibt es nicht nur viel Flora, sondern auch Höhlen, kleine Tempel und eine berühmte Hängebrücke zu entdecken. Mit dem Auto fährt man von Leipzig aus etwa eine Stunde bis zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit dem Zug müssen eineinhalb Stunden eingeplant werden, mit dem Fahrrad vier Stunden.
© Quelle: Heiko Rebsch/dpa
Drei persönliche Lese-Empfehlungen für Sie
Ab 1. Mai kann deutschlandweit mit dem 49-Euro-Ticket Zug, Bus und Bahn gefahren werden. Drei Monate später wollen die Leipziger Verkehrsbetriebe offenbar erneut ihre Ticketpreise anheben. Wie mein Kollege Andreas Tappert recherchiert hat, soll der Einzelfahrschein dann auf 3,20 Euro steigen. Diese Kostensteigerung werde letztlich wohl auch nicht ausreichen, argumentiert er.
Das Klinikum St. Georg ist neben der Uniklinik wohl das bekannteste und renommierteste Krankenhaus in Leipzig. Trotzdem braucht es einen Millionenkredit aus der Stadtkasse. Wie ist die Lage eigentlich in den anderen Kliniken der Messestadt? Björn Meine hat dazu recherchiert. Seine Analyse zeigt, wie unterschiedlich die Lage auch sein kann. Und warum das so ist.
Es war zweifellos eine sehr dynamische Woche in Leipzig – man denke nur an das Hin und Her am Neumarkt. Wir haben in unserem Nachrichten-Quiz zur Woche in Leipzig wieder sieben Fragen für Sie zusammengestellt: Schaffen Sie es, alle richtig zu beantworten?
Das war auch wichtig
Das wird morgen wichtig
Streifzug durch das feministische Leipzig: Am Sonntag startet eine neue App, mit der Leipzig als bedeutender Ort der Frauenbewegung neu entdeckt werden kann. Zum feierlichen Start von „Re*mapping Leipzig“ gibt es ab 14 Uhr eine große Party im Conne Island - mit Sektempfang, Performances, Vorstellung der Beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie Musik von CFM, Mrs Peppstein und Booga.
Wer Kinder hat, weiß es nur zu gut: Es dauert meist nicht lange, bis die schöne neue Jacke schon wieder nicht mehr passt. Auf dem Agra-Gelände verwandelt sich die Halle 1 am Samstag wieder zum sachsenweit größten Flohmarkt für Kindersachen. Um 11 geht es los, Platz ist für 250 Stände. Wer selbst etwas zu verkaufen hat, kann ggf. noch mitmachen.
Auch im Westen war nicht immer alles golden: Im autobiographischen Roman „Ein Mann seiner Klasse“ beschreibt der gebürtige Pfälzer Christian Baron eine Kindheit mit alkoholkrankem Vater und Gewalt. Auf der Theaterbühne des Werk II (20 Uhr) ist diese Welt zwischen Armut und Hoffnung in der Inszenierung von Christian Hanisch auch mit Live-Musik zu sehen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Abend und einen entspannten Sonntag,
Ihr Matthias Puppe
Chef vom Dienst
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Frische Luft
Der Frühling scheint endlich in Fahrt zu kommen. Jeden Donnerstag geben wir Empfehlungen für Ausflüge, Radtouren, Restaurants und mehr.