Leipzig stockt Geflüchtetenunterkunft im Südosten auf – Wohncontainer mit 3-Zimmer-Bereichen
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Blick auf die Flüchtlingsunterkunft in der Friederikenstraße.
© Quelle: Dirk Knofe (Archivfoto)
Leipzig. Die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Stadtteil Dölitz-Dösen soll erweitert werden. Wie es am Dienstag aus dem Dezernat von Sozialbürgermeisterin Martina Münch (SPD) hieß, sollen auf dem Gelände in der Friederikenstraße vier zusätzliche Gebäude in modularer Bauweise errichtet werden. Die Kapazität der Einrichtung steige damit um 96 auf künftig gut 350 Plätze. Die Ratsversammlung muss den Plänen im Juni allerdings noch zustimmen.
Als Grund für die Erweiterung des ehemaligen Lehrlingswohnheims wurden steigende Aufnahmezahlen genannt. Mittlerweile seien nahezu alle Plätze in den bestehenden Unterkünften belegt. Im aktuellsten Bericht für den Stadtrat von Anfang Mai spricht das Sozialamt von bislang 463 neu aufgenommenen Asylbewerberinnen und Asylbewerbern in diesem Jahr. Etwa die Hälfte von ihnen stammte demnach aus Syrien, dahinter folgen als Herkunftsländer Venezuela, Georgien und die Türkei. In allen 37 bestehenden Leipziger Gemeinschaftsunterkünften im gesamten Stadtgebiet – inklusive zweier Notunterkünfte – lebten Ende März etwa 3600 Schutzsuchende. Die Kapazitäten waren damit zu 93 Prozent ausgelastet.
Erweiterungen sollen im März 2024 nutzbar sein
Mit der Aufstockung schließt die Anlage in Dölitz-Dösen zur bisher größten Leipziger Herberge in der Arno-Nitzsche-Straße (Connewitz) auf. „Das Grundrisskonzept sowie die Ausstattungsgrundlagen orientieren sich an den bereits umgesetzten Gemeinschaftsunterkünften in der Braunstraße 28 und An den Tierkliniken 48“, teilte die Stadt mit. In den vier neuen Wohncontainern werde es separate Bereiche mit jeweils drei Zimmern für Wohnen, Schlafen, Aufenthaltszone sowie eine Küchenzeile, Toiletten und Duschen geben.
Die Baumaßnahmen sollen noch im Oktober dieses Jahres beginnen und im März 2024 abgeschlossen sein. Die Kosten für die Erweiterung der Gemeinschaftsunterkunft betragen 4,1 Millionen Euro.
Gründe für die Überlastung der Unterbringungen liegen einerseits im anhaltenden Zuzug – vor allem aber auch an den fehlenden Alternativen für Geflüchtete auf dem Wohnungsmarkt in der Messestadt. Im Schnitt harren die Ankommenden inzwischen mehr als ein Jahr in den Gemeinschaftsunterkünften aus, obgleich sie diese auch verlassen und eigenen Wohnraum suchen können.
LVZ