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Sturmtief

„Friederike“ wütet über Leipzig – Hunderte Einsätze, ein Schwerverletzter

Das Sturmtief "Friederike" ist über Leipzig hinweggezogen.

Das Sturmtief "Friederike" ist am Donnerstag über Leipzig hinweggezogen.

Leipzig. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 129 Kilometern pro Stunde ist Sturmtief „Friederike“ am Donnerstag über Leipzig hinweggefegt – und hat die Messestadt zeitweise lahmgelegt. Der Straßenbahn- und Zugverkehr brach zusammen, Stromschwankungen waren vielerorts zu spüren, Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt.

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Auf der Bundesstraße 6 bei Oschatz ist ein Mensch schwer verletzt worden. Laut Polizei wurde die Person im Auto eingeklemmt, als ein Baum auf das Fahrzeug stürzte. Sie musste von Rettungskräften befreit und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Nähere Angaben zur Identität des Verletzten lagen zunächst nicht vor.

Der Bahnverkehr kommt zwar langsam wieder ins Rollen, doch auch am Freitag müssen Reisende im Regionalverkehr in Sachsen mit Einschränkungen rechnen.

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Über 1000 Einsätze für die Feuerwehr

Bei der Polizei klingelte das Telefon zwischenzeitlich im Sekundentakt, wie ein Sprecher am Nachmittag sagte. Bis 19.45 Uhr hatten die Beamten mehr als 300 Einsätze bewältigt, so Polizeisprecher Andreas Loepki am Abend zu LVZ.de. Hauptsächlich sei es dabei um abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume gegangen. Auch Gebäude der Polizei seien marginal betroffen gewesen, erklärte Loepki.

Auch in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr gingen hunderte Anrufe ein. Zwischenzeitlich war die Leitstelle in Leipzig sogar überlastet, in der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) kamen keine Notrufe an. Die Zahl der Einsätze in Stadt und Kreisen liege bei mehr als Tausend, hieß es am Freitagmorgen aus der Leitstelle. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es sich größtenteils um Sachschäden gehandelt. Auch aktuell sei die Feuerwehr noch zu knapp 50 Einsätzen unterwegs, heißt es weiter. Nicht alle Radwege und Fahrbahnen konnten noch am Abend beräumt werden.

Verkehrschaos und Stromausfall

Am Flughafen Leipzig/Halle mussten zehn Flügen von und nach München, Wien und Zürich gestrichen werden. Auch im Stadtgebiet sorgte „Friederike“ für Einschränkungen: Immer wieder fielen Straßenbahnen oder Busse aus, gegen 16.15 Uhr stellten die Leipziger Verkehrsbetriebe ihren regulären Linienbetrieb kurzzeitig ein. Am Abend konnten die Sperrungen nach und nach wieder aufgehoben werden.

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Wie eine Sprecherin der Leipziger Stadtwerke LVZ.de sagte, verursachte der Sturm Schwankungen im Netz. Seit den Nachmittagsstunden sei zudem in einigen Straßenzügen in Grünau der Strom komplett ausgefallen, weil Bäume auf Leitungen gestürzt waren. Wieviele Haushalte betroffen sind, war zunächst unklar.

Grundschule muss Unterricht streichen

Die 120. Grundschule in Großzschocher wurde besonders hart vom Unwetter getroffen. Wegen Schäden an Dach und Fassade fällt der Unterricht am Freitag aus, auch der Hort bleibe geschlossen, meldete die Schule. Nur im absoluten Notfall sei eine Notbetreuung möglich. Laut Sächsischem Bildungsministerium blieben die Schulen im Freistaat grundsätzlich geöffnet. „Eine Entscheidung über Schulschließungen im Einzelfall trifft der jeweilige Schulleiter“, hieß es in einer Mitteilung.

Dem Orkantief folgt der Frühling
Dem Orkantief folgt der Frühling

Leipzig, 18.01.2018: Friederike fegte mit über 100 km/h über Deutschland. Nach kühlerer Luft am Wochenende könnte nächste Woche der Frühling ausbrechen

In Thüringen hat der Sturm ein Todesopfer gefordert. Ein 28 Jahre alter Feuerwehrmann aus Bad Salzungen wurde am Donnerstag im Wartburgkreis von einem Baum erschlagen. Er wollte eine Autofahrerin befreien, die wegen umgestürzter Bäume in ihrem Wagen eingeschlossen war. Deutschlandweit sprachen Einsatzkräfte zunächst von sechs Toten. Vielerorts verursachte "Friederike" ein Chaos auf den Straßen. Auch die Deutsche Bahn musste ihren Fernverkehr bundesweit einstellen.

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lyn/jhz

LVZ

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