Galeria Kaufhof in Leipzig schließt: Das sagen Leipzigerinnen und Leipziger
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Galeria Kaufhof wird im Leipziger Stadtbild eine Lücke hinterlassen, da sind sich viele einig. Dennoch kam die Ankündigung der Schließung für einige Leipziger nicht überraschend.
© Quelle: LVZ
Leipzig. Zahlreiche Menschen stoppen am Montagnachmittag vor der Galeria Kaufhof, rütteln an den Türen und wundern sich über die Schilder auf der anderen Seite. Darauf steht, das Kaufhaus sei am Montag geschlossen – ausnahmsweise, und nur für einen Tag. Doch am Montag wurde verkündet: In wenigen Monaten sollen die Türen der Leipziger Galeria Kaufhof endgültig für immer geschlossen bleiben: Leipzigs letztes großes Kaufhaus soll zum 30. Juni 2023 schließen.
Galeria ist Teil des Leipziger Stadtbildes
„Ohne Galeria Kaufhof ist die Leipziger Innenstadt nicht das Gleiche“, findet Helena Kheir-Bek. In den zehn Jahren, seitdem die 28-Jährige in Leipzig lebt, sei sie dort zwar nicht so oft einkaufen gewesen, dennoch werde es in der Leipziger City fehlen. „Weil es da sehr besondere Sachen gibt“, erklärt sie. Das mache das Kaufhaus zu etwas Besonderem.
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Helena Kheir-Bek wird das Kaufhaus vermissen.
© Quelle: Vanessa Gregor
Auch Holger Stieglitz ist traurig über die bevorstehende Schließung. „Ich war hin und wieder dort einkaufen“, so der 60-Jährige aus Leipzig. „Ich finde es schade, dass es jetzt schließt - zumal es ja auch erst vor vier Jahren Karstadt getroffen hat. Die Galeria Kaufhof gehört zum Leipziger Stadtbild einfach dazu“, sagt er.
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Für Holger Stieglitz gehört Galeria Kaufhof zum Stadtbild dazu.
© Quelle: Vanessa Gregor
Laura Mohs ist erst vor wenigen Wochen nach Leipzig gezogen und war deswegen bisher noch nicht in der Galeria Kaufhof einkaufen. Dass der Kaufhaus-Riese nun von der Shoppingstraße verschwinden soll, findet sie trotzdem schade. „Kaufhäuser in der Stadt sind ganz cool“, findet die 22-Jährige. „Aber das Angebot muss angepasst werden“, räumt sie ein. Ihr Vorschlag? Mehr Mode und anderes Sortiment für jüngere Zielgruppen.
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Laura Mohs plädiert für eine Anpassung des Angebots.
© Quelle: Vanessa Gregor
Doch für einige Leipzigerinnen und Leipziger war die Ankündigung nicht überraschend, sondern lediglich eine Frage der Zeit.
„Kaufhäuser sind nicht mehr zeitgemäß“, findet Tilo H. aus Leipzig. „Natürlich ist es schade, aber es bringt auch nichts, einen toten Gaul durchs Ziel zu ziehen“, stellt der 64-Jährige fest. In seinen letzten Besuchen hätte er stets beobachtet, dass es deutlich mehr Personal gegeben habe als Kundschaft. Stattdessen wünscht er sich, dass der frei werdende Platz für mehr Parkmöglichkeiten genutzt werden – „damit mehr Leute in die Stadt kommen“, sagt er.
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Für Tilo H., 64, aus Leipzig, war die Schließung nur eine Frage der Zeit.
© Quelle: Vanessa Gregor
Galeria Leipzig: Teure Preise und kleines Sortiment?
Die geplante Schließung der Galeria-Filiale in der Leipziger Innenstadt berührt auch viele Menschen in den sozialen Netzwerken. Einige befürchten, dass dadurch eine große Lücke in der Innenstadt entstehen werde, die das Stadtbild negativ beeinflussen könnte.
„Traurig für eine Großstadt wie Leipzig, dass es kein Kaufhaus mehr gibt“, schreibt etwa Katrin Mechold in einem Instagram-Kommentar.
Dennoch: Eine Entwicklung, die absehbar gewesen sei, finden viele Nutzerinnen und Nutzer. Besonders hinsichtlich des Preises und des Sortiments habe Galeria Kaufhof nicht mehr überzeugen können.
So schreibt Ulrike Deutschbein-Steudte auf Facebook: „Diese Entwicklung hat sich doch deutlich abgezeichnet. Es passiert also nicht unerwartet. Die ’führenden Köpfe’ des Unternehmens haben den Trend verschlafen. Das Angebot in den jeweiligen Abteilungen ließ zu wünschen übrig.“
Ein weiteres Problem sieht Annett Reh auf Facebook in der Parksituation rund um die Leipziger Einkaufsstraßen: „Zusätzlich finden sich diese Kaufhäuser immer im Zentrum der Großstädte, in denen der Individualverkehr immer mehr eingeschränkt wird. Parkgebühren erreichen Höhen, die die Menschen nicht mehr zahlen möchten.“
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Vereinzelt wurde auch Mitgefühl gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geäußert, denen ab Juli 2023 die Arbeitslosigkeit droht. „Schade ist es für die Mitarbeiter und weiteren Geschäfte, die es mitreißen wird“, schreibt Jörg Hoffmann auf Facebook. „Mir tut es leid…für die Angestellten und auch für die Innenstadt. Wieder ein großes Gebäude, was dann leer stehen wird“, kommentierte Svea Muschalle unter dem dazugehörigen Beitrag.