Jürgen und Jürgen brutzeln weiterhin am Leipziger Karl-Heine-Platz
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Andrea Weber (links) und Antje Schumann zeigen Jürgen Arendt (3. von links) und Jürgen Glissmann (2. von rechts) ihren Platz-Vorschlag für den Imbiss.
© Quelle: Foto: André Kempner
Leipzig. "Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen", seufzt Jürgen Arendt. Dabei wendet er Bratwürste auf dem Grill vor dem Karl-Heine-Platz. Der Grund: Eine Lösung für den Fortbestand des Imbisses "Jürgen & Jürgen" zeichnet sich ab. Am Donnerstag präsentierten Andrea Weber und Antje Schumann vom Amt für Stadtgrün und Gewässer Arendt (61) und Jürgen Glissmann (66) ihren Vorschlag: Etwa 15 Meter weiter östlich soll der Bauwagen mit angebautem Zelt demnach ab Ostern stehen, wenn im Eingangsbereich des Knochenplatzes an der Karl-Heine-Straße gebaut wird. Denn dort, nahe dem Felsenkeller, geht die Wurst der gesprächigen Lebenskünstler Jürgen und Jürgen bislang über die Theke. Ein Stück Mauerbegrenzung werde dann weggebaut, der neue Platz gepflastert. Zwei Radbügel und Sträucher würden umgesetzt, sagte Weber.
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Jürgen und Jürgen in ihrem Imbiss am Karl-Heine-Platz.
© Quelle: André Kempner
Arendt wies die Vertreterinnen des Amtes darauf hin, dass sie mit Holzkohle grillen. Es gelte ein Mindestabstand zu Fenstern. Die Anwohner könnte es stören, wenn der Rauch in das Treppenhaus zieht, befürchtet er. Arendt schlägt daher einen Standplatz westlich des jetzigen vor, in der anderen Ecke der Grünfläche an der Karl-Heine-Straße. Dort müsste allerdings eine Stufe eingebaut werden, gab Weber zu bedenken. Die Brandschutzvorschriften wolle sie prüfen.
Fest steht für die Sachbearbeiterin, dass nicht zu sehr in die Grünfläche eingegriffen werden darf – einen Standplatz näher am jetzigen schloss sie daher aus. „In den nächsten 14 Tagen muss eine Entscheidung her“, sagte sie. Immerhin müsse der neue Ort vor Beginn der Pergola-Erneuerung Ende April fertig sein. „Das ist die Dauerlösung“, betonte Weber.
Die beiden Jürgen wären damit einverstanden. Ihre Petition wollen sie dennoch der Stadt übergeben. Etwa 4800 Unterschriften haben sie für den Erhalt ihres Kult-Imbisses gesammelt, davon etwa 3000 online. "Die Reaktionen waren überwältigend", sagte Arendt. Ende November hatte die Stadtverwaltung ihn und seinen Lebensgefährten gebeten, sich einen anderen Standort für ihren Imbiss zu suchen.
Von Theresa Held