Shitstorm nach Twitter-Fake
Eine offenbar gefälschte Stellenanzeige hat der Leipziger Bäckerei Kleinert einen Shitstorm eingebracht. Angeblich sucht das Unternehmen nur Mitarbeiter ohne Migrationshintergrund und unter 40 Jahren. Jetzt ermittelt nach LVZ-Informationen die Polizei.
Leipzig. Irgendwann am Freitag träufelt der Tweet sein Gift in die sozialen Netzwerke: Auf der bei Twitter veröffentlichten Bilddatei ist eine vermeintliche Stellenanzeige der bekannten Leipziger Bäckerei Kleinert zu sehen. Fettgedruckt heißt es da: "Nicht älter als 40 Jahre und ohne Migrationshintergrund!" Der Tweet stammt von Prisma Leipzig, einer Gruppierung, die vom sächsischen Verfassungsschutz dem Linksextremismus zugerechnet wird. Offene Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in der Backstube? Es dauert nicht lange, bis ein Shitstorm gegen die Bäckerei losbricht.
Es trifft ein Familienunternehmen mit zehn Fachgeschäften in und um Leipzig. Gegründet 1950, ist die Bäckerei vor allem für ihre Lerchen aus Mürbeteig, Marmelade und Marzipan berühmt. Jürgen Kleinert, gelernte Bäcker, Konditor und Lebensmittelingenieur, leitet den Familienbetrieb seit 34 Jahren. Ein Leben voller harter Arbeit und ohne Skandale. Und so einer soll plötzlich fremdenfeindliche Stellenanzeigen verbreiten lassen?