Kinderklinik in der Leipziger Oststraße wird zur Ambulanz für ehemalige Straftäter umgebaut
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Abrissbagger auf dem Geländer ehemaligen Kinderklinik in der Leipziger Oststraße.
© Quelle: Dirk Knofe
Leipzig. Die Gesamtbaukosten der insgesamt bereits fünf Monate dauernden Sanierung betragen 340.000 Euro, erklärte SIB-Sprecherin Andrea Krieger gegenüber LVZ-Online.
Im Zuge der Arbeiten werde im Außenbereich zudem auch der einstige Notfalleingang abgerissen. „Über diesen eingeschossigen und auch baufälligen Anbau drangen in das leerstehende Gebäude mehrmals Unbefugte ein und übten Vandalismus aus“, so die SIB-Sprecherin. In der kommenden Woche soll hier ein Zaun entstehen.
Sozialpsychologische Nachsorge in neutraler Lage
Die künftige Ambulanz im Gebäude wird gemeinsam von der Klinik für Forensische Psychiatrie in Leipzig-Dösen und vom Krankenhaus Altscherbitz betrieben, heißt es. Nach Angaben von Manfred Lori, Verwaltungsdirektor in Altscherbitz, diene der neue Standort vor allem der sozialpsychologischen Nachsorge von entlassenen Straftätern mit psychischen Erkrankungen.
„Wir versprechen uns hier besonders positive Auswirkungen auf die psychische Resozialisierung der Patienten“, so Lori am Freitag gegenüber LVZ-Online. Die neutrale Lage des Standortes innerhalb der Stadt sei im Gegensatz zur Situation in Dösen und Altzscherbitz weniger zwanghaft für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Um Ängsten vorzubeugen, wies Lori darauf hin, dass die ehemaligen Straftäter bei ihrer Entlassung aus dem Strafvollzug auch als medizinisch entlassen gelten.
Das hier zuvor insgesamt 116 Jahre beheimatete Kinderzentrum der Universitätsklinik zog bereits 2007 in neue Räumlichkeiten in der Liebigstraße um. Wie Uni-Klinik-Sprecherin Sandra Hasse sagte, befinde sich nur noch das Patientenakten-Archiv des Krankenhauses weiterhin auf dem Gelände. Ebenfalls undweit der ehemaligen Kinderklinik verblieben ist das Ronald-McDonald-Haus für Familien mit schwer kranken Kindern.
Matthias Puppe