Ermittlungsbehörden schlagen Alarm
Die Fallzahlen bei Kinderpornografie steigen in Sachsen dramatisch an. Die Behörden sind auch deshalb besorgt, weil immer mehr Minderjährige unter den Tatverdächtigen sind. Sogar Acht- bis Zehnjährige haben strafbare Bilder auf ihren Handys und teilen sie mit Freunden.
Leipzig. Es sind schockierende Zahlen: Die Fälle von Kinderpornografie haben sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Auch in der Stadt Leipzig nahmen diese Delikte massiv zu. Besonders alarmierend aus Sicht der Sicherheitsbehörden: Dateien, die einen strafbaren sexuellen Missbrauch zeigen, werden auch von immer mehr Kindern und Jugendlichen verbreitet. „Manche wollen damit Gleichaltrige schocken, provozieren oder mobben“, teilte das sächsische Landeskriminalamt auf LVZ-Anfrage mit.
Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung von kinderpornografischen Schriften – so heißt das Delikt offiziell. Das Strafgesetzbuch sieht dafür Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor. Exakt 1803 Fälle dieser Art wurden 2021 in Sachsen erfasst, im Jahr zuvor waren es noch 792. In Leipzig nahm die Fallzahl innerhalb von zwölf Monaten von 133 auf 224 zu. „Die Zunahme im Bereich der Kinderpornografie stimmt mich besorgt“, so Polizeipräsident René Demmler.