Gastrotest

Feinstes Konditor-Handwerk mit Liebe zum Detail – Das „Komiro“ in Plagwitz

Mewes Gastrotest -  Konditorei Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62 in Leipzig.

Mewes Gastrotest - Konditorei Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62 in Leipzig.

Leipzig. Insider-Tipps sind eine gute Sache. Noch besser ist es, sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. Am Anfang der Recherche steht dann meist der Blick in Social-Media-Kanäle. Das neue Café „Komiro“ scheint ein Volltreffer zu sein: Auf Instagram stehen Fotos von Torten, wie sie fantasievoller kaum aussehen könnten. Den Kunstwerken geben echte Blüten und Früchte ein köstliches Aussehen. Die süßen Teilchen dabei machen nicht weniger Appetit.

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Hinter all den schönen Ideen steckt eine Konditormeisterin: Romy Eilenberger. Beim Samstagsmarkt in der Plagwitzer Markthalle hat sie ihre ersten Stammkunden gewonnen. Nun macht sie ernst mit einem festen Standort.

Unkomplizierter Service

Die Räume im Erdgeschoss des Hauses in der Erich-Zeigner-Allee 62 j sind lichtdurchflutet. Große Fenster lassen nicht nur viel Licht rein, sondern auch allerhand Einblicke zu. Schließlich ist die Auslage genau dahinter platziert, die Backstube gleich nebenan. Statt bunter Torten gibt es vorerst ein Angebot an Kuchen, die Namen wie Kanel oder Kardomom Bullar, Blaubeer Galette, Fondant au Chocolat und Chouquette tragen. Der Schoko Cruffin ist vergan, wie ein grüner Punkt auf dem Schild davor sagt. Backwerk mit Nüssen trägt einen roten Punkt, laktosefreies einen blauen.

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Die junge Bedienung verrät, dass außer den Teilen mit Sahne und Gelatine alle zumindest vegetarisch sind. Was immer man fragt – sie weiß die Antwort. Ihre Gegenfrage bei der Bestellung eines Cappuccino: Soll er mit Hafermilch sein? Die gibt es hier ohne Preisaufschlag, der in Restaurants und Cafés oft üblich ist. Ein kurzer Austausch und schon surrt die Siebträgermaschine los.

Selbstgemachte Süßigkeiten gibt’s im Komiro in verschiedenen Variationen.

Selbstgemachte Süßigkeiten gibt’s im Komiro in verschiedenen Variationen.

Auf irdenem Geschirr gefallen dann ein Stück locker-leichter Cheesecake ohne Boden mit einem zarten Hauch Vanille und ebenso der zu einem Knäul gedrehte, fluffige Kanel Bullar dank Zimtnote und feiner Creme im Kern. Apfel-Galette, handtellergroß, ist mit säuerlichem Apfelkompott und getrockneten Apfelschnitzen belegt. Die Kombination bildet einen schönen Kontrast, zum Beispiel zu Chouquettes. Die kleinen Kugeln, vergleichbar mit Mini-Windbeuteln aus Brandmasse, haben groben Hagelzucker obendrauf statt Sahne drin.



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Transparentes Handwerk

In einer ruhigen Stunde nach dem Besuch nimmt sich Romy Eilenberger etwas Zeit: Die gebürtige Leipzigerin hatte 2008 eine Lehre zur Konditorin in Berlin begonnen, ihren Meisterbrief drangehängt und ist dann losgezogen: nach Stockholm. Kein Wunder also, dass ihre Kreationen nicht nur an klassische Pâtisserie erinnern, sondern auch schwedisch inspiriert sind. Nach ihrer Rückkehr in die Heimatstadt lernte sie verschiedene Backstuben Leipziger Cafés kennen. Und so formte sich ihr Wunsch nach Eigenständigkeit. Nicht zuletzt störte sie, dass ihre Arbeitsplätze meist versteckt oder gar im Keller lagen. „Mir liegt daran, transparent zu sein. Ich will mein Handwerk zeigen. Hier können alle sehen, wie viel Aufwand man betreibt“, erklärt sie ihre Intention.

„Ich will mein Handwerk zeigen“, sagt Romy Eilenberger vom  Café Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62.

„Ich will mein Handwerk zeigen“, sagt Romy Eilenberger vom Café Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62.

Die Räume in Plagwitz bieten nun genau diese Möglichkeit. Den mit wenigen Holzmöbeln ausgestatteten, hellen Gastraum, Verkaufstheke und Backstube trennen nur Glaswände. Zur Straße verläuft eine Fensterfront, durch die man die Knetmaschine und das Ausrollen der Teige beobachten kann. Weiter hinten werden sie portioniert, belegt, gefüllt, dekoriert und gebacken. Die Meisterin bereitet alles selbst zu, auch die Cremes und selbst das Apfelkompott für Galette. Helfer bei Verkauf und Bedienen der Gäste hat sie in Emma David und Marleen Jelen gefunden.

Steckbrief Café „Komiro“

Erich-Zeigner-Allee 62 j, 04229 Leipzig, Tel. 0176-57 69 39 73

www.instagram.com

Konzept: Konditorei

Extras: Tortenbestellung (voraussichtlich ab Mai)

Geöffnet: Dienstag bis Samstag 11 bis 17 Uhr

Preise: süße Teile 2,60 bis 4,20 Euro

Kartenzahlung: Girocard, Master, Visa

Fazit: Sympathische Konditorei mit kleinem, einfach gestyltem Gastraum


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Das Sortiment ist überschaubar, aber individuell. Selbst Madeleines, jene französischen Klassiker aus Sandmasse, haben eine eigene Note. So bedingt muss sich niemand wundern, dass die Preise in dieser One-Women-Konditorei über denen liegen, die eine am Fließband produzierende Kettenbäckerei aufrufen kann. Und die bunten Torten? Noch sucht man sie vergeblich. Aber sobald Romy Eilenberger in ihrem Garten wieder Blüten zupfen und Früchte ernten kann, will sie damit wieder loslegen. Die Saison gibt den Takt vor.

LVZ

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