Energieversorgung in Leipzig: Keiner hat einen Goldesel im Keller
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An den Theklafeldern protestieren Hauseigentümer dagegen, dass sie vom Gasnetz abgeklemmt werden.
© Quelle: Dirk Knofe
Leipzig. Was man hat, das hat man – sagt der Volksmund und meint damit: Gib lieber nichts leichtsinnig auf, was einmal mühevoll angeschafft wurde. Wer in einer prosperierenden Großstadt wie Leipzig Gasleitungen stilllegt, macht aber genau das. Der Investitionsdruck in der Stadt ist enorm, wer weiß, was sich morgen in der Straße An den Theklafeldern oder ringsum ansiedelt? Leipzig braucht nicht weniger Infrastruktur, sondern mehr. Gas-Tanks sind genauso wie Öl-Tanks aus der Zeit gefallen, und teure Wärmepumpen bringen in Altbauten auch nicht viel. Wer zukunftsfähig sein will, braucht Anschlüsse an Leitungsnetze, durch die in einigen Jahren auch erneuerbare Energien fließen können.
Langfristig zahlen die Anwohner drauf
Stadteigene Unternehmen wie die Stadtwerke-Tochter Netz Leipzig sollten das im Blick haben und nicht auf eine kurzfristige Renditerechnung schielen. Denn sie verbauen der Stadt mit solchen Schritten Entwicklungspotenziale. Auch wenn sich die Netz Leipzig offenbar bei der Anschaffung der Gastanks spendabel gezeigt hat: Langfristig zahlen die Anwohner drauf – ein stadteigenes Unternehmen sollte auch auf solche Bilanzen schauen.
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Dies gilt um so mehr, weil das Mutterunternehmen des Netzbetreibers – die Stadtwerke Leipzig – federführend die Umstellung des gesamten Leipziger Stadtgebietes auf eine klimagerechte Fernwärmeversorgung vorantreibt. Die Manager dort sollten bei ihren Planungen im Hinterkopf haben, dass die Leipziger keine Goldesel im Keller haben. Alles, was mit Leipzigs Energieversorgung angestellt wird, muss für die Bürgerschaft bezahlbar bleiben.
LVZ