In Leipzig wird aktuell so viel gebaut, dass ein großer Bedarf an Richtkronen besteht. Das ist ein gutes Zeichen für die Stadt und für das Vertrauen in den Standort. Aber es geht noch mehr, kommentiert LVZ-Reporterin Kerstin Decker.
Leipzig. Seit dem Mittelalter wird beim Hausbau Richtfest gefeiert, wenn der Rohbau fertig ist. Zum Dank an die Bauleute und um dem Bauherrn Glück mit seinem Neubau zu wünschen. Eine schöne Tradition – auch bei einem Mieter, der traditionelle Prozesse ganz bewusst aufbricht und durch Digitalisierung komplett verändert.
In Leipzig wird aktuell so viel gebaut, dass ein großer Bedarf an Richtkronen besteht. Das ist ein gutes Zeichen für die Stadt und für das Vertrauen in den Standort. Porsche und BMW bauen ihre Werke aus, Beiersdorf baut seinen Florena-Standort in Leipzig neu, Siemens baut seine neue Niederlassung an der Talstraße, gefühlt jede freie Lücke in der Stadt wird mit Wohnhäusern geschlossen. Die Boomtown des Ostens erlebt seit zehn Jahren ein rasantes Bevölkerungswachstum, die Nachfrage nach Büro- und Gewerbeflächen ist ungebrochen hoch. Wie robust die Leipziger Wirtschaft dasteht, zeigte sie in der Corona-Krise: Statt des befürchteten Haushaltslochs von 52 Millionen Euro wurde 2021 sogar ein Plus von 147 Millionen Euro eingefahren. Leipzig hat auch genügend Geld und Herzblut, um 10.000 ukrainische Geflüchtete aufzufangen und zu integrieren.