Ein Debakel fürs Leipziger Neuseenland
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Am Störmthaler Kanal befestigen Schlösser die Absperrungen. Unser Autor meint: Der Stillstand darf so nicht bleiben.
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Der Störmthaler Kanal wurde 2013 als bahnbrechende Neuerung im Leipziger Neuseenland gefeiert. Heute, zehn Jahre später, könnte der Kontrast größer nicht sein. Der Kanal ist gesperrt, eine Wiedereröffnung nicht in Sicht. Es ist ein Debakel für die Seen-Region – und leider nicht das einzige im Süden Leipzigs.
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Denn an dem Kanal hängen Existenzen: Geschätzt wird, dass sich der wirtschaftliche Schaden durch die gesperrte Verbindung auf eine Million Euro jährlich beläuft. Das Schifffahrtsunternehmen hat Beschäftigte entlassen, ein Schiff wurde stillgelegt. Zudem hatte der Kanal eine Sogwirkung, die Schifffahrten waren lange in Voraus ausgebucht. Davon konnten auch Restaurants und umliegende Betriebe profitieren.
Klares Bekenntnis zur Sanierung ist fällig
Das ist die wirtschaftliche Dimension dieser Schließung, es gibt aber auch eine gesellschaftliche: Die ist verbunden mit dem Versprechen, nach der Bergbausanierung neue Perspektiven zu schaffen; es geht um Vertrauen in die Bergbausanierung. Markkleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze ist zuzustimmen, wenn er sagt: „Wir reden hier nicht über Almosen, sondern es geht um einen Anspruch der Region auf eine Sanierung nach dem Bergbau.“
Und schließlich ist da auch das Gesamtbild: Es hakt an mehreren Stellen an den Seen, auch die ersehnte Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See kommt vorerst nicht. Was folgt daraus? Klar ist: So darf es nicht bleiben. Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis, dass der Störmthaler Kanal saniert wird. Diese Hängepartie ist niemandem zuzumuten.
LVZ