Die Konsumgenossenschaft Leipzig hat sich seit ihrer Neuaufstellung im Jahr 2015 einen festen Platz auf einem umkämpften Markt erarbeitet. Jetzt steht sie vor neuen Herausforderungen – vor allem mit Blick auf Inflation und Personalmangel. Wie geht das Unternehmen damit um?
Leipzig. Die Vorstände der Konsumgenossenschaft Leipzig rechnen nach Jahren der Aufwärtsentwicklung mit einer Stagnation des Geschäfts. Unterbrochene Lieferketten und steigende Energiekosten sorgen für steigende Preise in allen Warenbereichen – zurzeit sind vor allem Obst und Gemüse betroffen. „Wir müssen damit rechnen, dass dieser Trend weiter anhält“, sagte Vorstand Michael Faupel am Mittwoch während der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens. Als Konsequenz prognostiziert die Konsumgruppe für das laufende Geschäftsjahr einen stagnierenden Umsatz; die Zeit der zweistelligen Zuwachsraten sei erst einmal vorbei, hieß es. Denn die Kunden könnten teils zum Discounter wechseln – auch wenn man eine eigene, konkurrenzfähige Discountmarke habe. Von dieser Entwicklung geht Faupel zum einen aufgrund der Inflation aus, die im Lebensmittelbereich bei derzeit acht bis zehn Prozent liege. Zum anderen ist es wohl auch mit den umsatzsteigernden Lockdowns vorbei. Als weiteren großen Trend sieht die Konsumgenossenschaft anhaltende Probleme bei der Personalakquise. „Das ist unsere größte Herausforderung“, betonte Faupel. Dienstzeiten zwischen 7 und 22 Uhr sowie Samstagsarbeit seien immer schwerer vermittelbar. Mitarbeitende zu finden, werde für den gesamten Handel immer komplizierter.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Horst Poldrack mit den Vorständen Michael Faupel und Dirk Thärichen (von links).
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