Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung
Von der Stele im Clarapark bis zur Schau im Kunstkraftwerk: Leipzig erinnert 2022 an die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung 1897. Unterlagen sind übers Stadtarchiv zugänglich.
Leipzig.Eine Stele wird ab 24. April im Clara-Zetkin-Park stehen und an ein historisches Ereignis erinnern, das die Entwicklung Leipzigs geprägt hat und dennoch nicht so richtig im Stadtgedächtnis verankert ist. Gemeint ist die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung (Stiga), die exakt an jenem Tag vor 125 Jahren eröffnet wurde. Das war eine umfassende Leistungsschau Mitteldeutschlands, die von April bis Oktober 1897 nahezu 2,4 Millionen Besucher in ihren Bann zog.
Drei Jahre hat es zuvor gedauert, das insgesamt 400.000 Quadratmeter große Gelände entlang des Elsterflutbettes mit Ausstellungshallen, Vergnügungsstätten und historischen Nachbildungen zu gestalten. Auf dem Areal des späteren Albertparkes (seit 1954: Teil des neuen Clara-Zetkin-Parkes) entstanden neun Hallen sowie zehn Pavillons, die von mehr als 3000 Ausstellern genutzt worden sind. Die Stadt Leipzig wird in ihrem Themenjahr „Freiraum für Bildung“ an dieses Ereignis erinnern. Eine von Studierenden der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) konzipierte Ausstellung zur Stiga wird den Auftakt dafür bilden. Ursprünglich sollte sie ab 23. März im Neuen Rathaus gezeigt werden. Weil die Wandelhalle dringender als Willkommenszentrum für ukrainische Flüchtlinge benötigt wird, suchen die Veranstalter nun zunächst eine andere Lösung. Eine Broschüre zur Stiga wird ebenfalls erscheinen.