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Energiewende

Leipziger Stadtwerke bauen erste Power-to-Heat-Anlage

So sieht es im Innern der Power-to-Heat-Anlage in Wedel, Schleswig-Holstein, aus. Bis Jahresende soll in Leipzig die erste Anlage errichtet werden. Dadurch kann zu viel produzierter, grüner Strom in Fernwärme umgewandelt werden.

So sieht es im Innern der Power-to-Heat-Anlage in Wedel, Schleswig-Holstein, aus. Bis Jahresende soll in Leipzig die erste Anlage errichtet werden. Dadurch kann zu viel produzierter, grüner Strom in Fernwärme umgewandelt werden.

Leipzig. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Leipziger Energiewende: War es bisher noch nicht möglich, zu viel produzierte, grüne Energie regional weiterzuverwenden, kann ab Jahresende in Leipzig eine Power-to-Heat-Anlage (PtH) genau das leisten. Das teilten die Leipziger Stadtwerke mit. Gemeinsam mit dem Netzbetreiber 50Hertz wollen die beiden Energieunternehmen eine solche Anlage im Heizwerk Nord-Ost in der Heiterblickstraße errichten. 50Hertz übernimmt dabei die Investition in Höhe von bis zu 4,1 Mio Euro, während die Stadtwerke für den Betrieb zuständig sein werden, so die Stadtwerke weiter.

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Bis zum Jahresende soll die Anlage fertiggestellt werden und anschließend in Betrieb gehen. „Mit dem Ausbau von erneuerbarer Stromerzeugung wird es häufiger Zeiten geben, in denen elektrische Energie im Überfluss entsteht oder nicht abtransportiert werden kann, abhängig von Sonnenschein und Wind“, erläutert Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Genau hier setzt Power-to-Heat an: Anstatt Windkraft- oder Photovoltaikanlagen abzuregeln und die Potenziale verpuffen zu lassen, produzieren wir grüne Fernwärme aus diesen Überschüssen.“ Dadurch könnten im Gegenzug wärmeerzeugende Kraftwerke herunterregelt werden, so Rogall weiter.

Erste Anlage in Leipzig: Wie funktioniert Power-to-Heat?

Die Stadtwerke erläutern den technischen Vorgang dahinter: Die Erzeugung von Wärme in einer PtH-Anlage ist vergleichbar mit dem Vorgang in einem Wasserkocher. In einem großen Behälter befinden sich elektrische Heizstäbe, die von Wasser umströmt werden. Dieser Erhitzer kann bei Bedarf eingeschaltet werden und erhitzt das Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien, die zu diesem Zeitpunkt mehr Strom erzeugen als verbraucht oder abtransportiert werden kann. Der Wirkungsgrad dieser Erhitzer ist sehr hoch, fast die gesamte elektrische Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt.

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Da Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch zeitlich nicht immer deckungsgleich sind, kann das erhitzte Wasser in den beiden Wärmespeichern der Leipziger Stadtwerke zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden. Die geplante PtH-Anlage hat eine Leistung von zehn Megawatt. Das entspricht ungefähr der Heizleistung von 1000 Heizungen in Einfamilienhäusern.

LVZ

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