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Kommentar

Fest in Geflüchteten-Unterkunft: Keine Angst vor Begegnung

Begegnungsfest in Stötteritz: Asylbewerber Ibrahim Erdogan empfängt die Gäste mit launigen Kommentaren am Mikro.

Begegnungsfest in Stötteritz: Asylbewerber Ibrahim Erdogan empfängt die Gäste mit launigen Kommentaren am Mikro.

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Leipzig. Es ist ein unschönes und wiederkehrendes Ritual: Wo auch immer neue Unterkünfte geplant werden, regen sich Widerstand und Proteste. Egal ob in Stötteritz, Lindenthal oder Paunsdorf: Bürgerinnen und Bürger sind besorgt bis empört und ablehnend.

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Dahinter stecken Angst vor wachsender Kriminalität oder Randale, Skepsis gegenüber fremden Kulturen, vor Belästigung von Frauen durch Männer, die ihre mit Europa manchmal nicht konformen Rollenbilder aus der Heimat mitgebracht haben. Angefacht wird das aus der politisch rechten Ecke.

Kein signifikanter Anstieg

Dass an keinem dieser neu geschaffenen oder umgestalteten Orte Nullkommanichts passiert, ist illusorisch. Gilt bekanntlich herkunftsunabhängig für jede Gesellschaft. Klar ist aber auch: Nirgendwo in Leipzig sind nach Eröffnung einer Geflüchteten-Unterkunft kriminelle Vorkommnisse signifikant gestiegen. Als einer, der selbst seit Jahren direkt gegenüber einer dieser Einrichtungen wohnt, kann ich das bestätigen. Und ich behaupte: alle Parteien in unserem Mietshaus.

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Was hat man eigentlich davon, vorzuverurteilen, auszugrenzen, abzulehnen? Nichts als negative Energie. Und auf der anderen Seite Geflüchtete, die sich unerwünscht fühlen, isoliert und kriminalisiert werden – und dadurch genau jene Entwicklung nehmen können, die Skeptiker so fürchten. Was dagegen hilft? Begegnung. Hier sind auch die Träger der Einrichtungen gefordert: Es muss viel mehr Feste wie das im Dienstag in Stötteritz geben.

LVZ

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