Leipzig: Kinderhaus an der Alten Messe feierlich eröffnet
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EEE5NXVUEJXANIOWSZ4ELI4A6U.jpg)
Lesen, Sport und Theater sollen zum bunten Leben in dem neuen Kinderhaus an der Curiestraße gehören.
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Sogar einen neuen Schul-Song gab es am Freitag an der Curiestraße zu hören. „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt“, sangen aus voller Kehle Dutzende Kinder zu einer Hit-Melodie von Andreas Bourani.
Förderschule Thonberg behält Namen
Bei jedem neuen Lied, bei jedem Redner brandete Jubel durch den Applaus. Die Gäste bekamen kleine, selbstgefertigte Glücksbringer aus Ton von den Kindern geschenkt. Wie sehr sich die Schützlinge der Förderschule Thonberg auf diesen Tag gefreut haben, wurde auch bei der Premiere eines zehnminütigen Films deutlich, den die Foto- und Videogruppe der Schule über die Bauarbeiten angefertigt hat – übrigens mit Unterstützung der „Aktion Mensch“ und des Eltern-Fördervereins der bislang in der Riebeckstraße 50 ansässigen Bildungseinrichtung.
„Wir sind froh, dass wir unseren Namen behalten konnten“, sagte Schulleiterin Sieglinde Heinrich. Auch der vierstöckige Neubau inmitten einer Straßenbahnwendeschleife an der Alten Messe gehöre noch „zum letzten Zipfel von Thonberg“.
140 Kita-Plätze nicht mehr in Warteschleife
Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) fand es symbolträchtig, dass „in Leipzig entsprechend des Bedarfs alle Schulformen neue Häuser bekommen – also auch Förderschulen“. Er wünschte den 88 Eleven in acht Klassen „nicht nur eine gute Nachbarschaft, sondern ein echtes Zusammenwirken“ mit der kommunalen Kita, die im Erdgeschoss und ersten Stock entstand. Als freudige Nachricht konnte Fabian mitteilen, dass die ersten der 140 Kita-Plätze gerade vergeben wurden. Bis Ende Juli würden 40 Kita-Kinder aufgenommen, danach jeden Monat weitere 20. Das Jugendamt hat das Problem um fehlende Erzieher (die LVZ berichtete) demnach doch noch gelöst. Die 45 Krippenplätze im Erdgeschoss sind seit März vergeben worden und längst ausgebucht.
Vorteile für die Schüler – und fürs Stadtbild
Ende gut, alles gut – dieser Satz passt auf den 12,2 Millionen Euro teueren Neubau. Eigentlich sollten schon Ende 2014 die Bagger anrücken. Doch dann wäre nur eine zweistöckige Kita gebaut worden und die Förderschule Thonberg hätte einen neuen Platz am Stadtrand erhalten – mit weiten Wegen für die Eltern. Das Leipziger Architekturbüro Wittig Brösdorf und namentlich die Stadträte Karsten Albrecht (CDU), Katharina Krefft (Grüne), Margitta Hollick und Siegfried Schlegel (beide Linke) legten sich besonders für die jetzige Lösung ins Zeug, deren Bau im November 2017 begann. Nun ist es ein Viergeschosser, der viel besser ins Stadtbild an der Philipp-Rosenthal-Straße passt, aus dessen Dach noch eine Turnhallen-Aula herausragt, den erstmals auch Förderschüler im Rollstuhl problemlos nutzen können, der mehr Fachkabinette und Therapieräume als der alte Standort aufweist und den vor allem die Kinder offenbar sehr mögen.
Ehrenrunden auf der Tram-Wendeschleife
Nach der Einweihung durften sie sogar mit der Straßenbahn einige Runde um ihr neues Haus drehen. Die Tickets hatte der Bauherr bezahlt – die Stadtfirma LESG.
Von Jens Rometsch
LVZ