Betreute Wohngruppen fühlen sich im ehemaligen Gutshaus wohl
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Ein neues Zuhause haben die Wohngruppen des Verbundes Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe im sanierten, ehemaligen Gutshaus des Rittergutes Möckern bezogen. Am Donnerstag wurde es offiziell eingeweiht.
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Als Kind wurde ihr ein Krippenplatz in dem Gebäude verwehrt: Jetzt leitet Christiane Korona das Team im ehemaligen Gutshaus des Ritterguts Möckern, das nach umfangreichen Sanierungsarbeiten nun in neuem Glanz erstrahlt. Zwei Wohngruppen des Verbundes Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe (VKKJ) haben in der Friedrich-Bosse-Straße 19 ihr neues Zuhause gefunden. Am Donnerstag wurde das Gebäude offiziell eingeweiht. „Jetzt können wir uns wieder auf die Kinder konzentrieren“, freut sich Korona.
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Blick auf den Garten mit Spielgeräten vor dem sanierten ehemaligen Gutshaus in Möckern.
© Quelle: André Kempner
Das erste Team ist bereits seit 2018 vor Ort, musste sich das Gebäude zunächst mit einer Kindertagesstätte teilen. „Wir haben gekämpft wie die Löwen“, erinnert sich VKKJ-Betriebsleiterin Carmen Müller-Ziermann. Alles habe damals am seidenen Faden gehangen, da die Stadt dringend zusätzliche Kitaplätze anbieten musste. Doch nebenan ist eine große Kita entstanden. Die Stadt habe letztlich entschieden, das Haus für die betreuten Wohngruppen zu nutzen. Und Projektentwickler Frank Moritz, Chef der Leipziger Firmen Stadtbild-Projekt GmbH sowie Bauservice Großenhain GmbH, hat es letztlich für diese ausbauen lassen. Der VKKJ hat es dann gemietet.
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Geschützte Räume für benachteiligte Kinder
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Helle, freundliche und gut ausgestattete Einzelzimmer für 18 Kinder und Jugendliche, darunter zwei separate Räume im sogenannten „Verselbständigungsbereich“. Dort sind derzeit zwei junge Männer untergebracht, die sich auf ein selbständiges Leben vorbereiten können. Es gibt einen großen Garten, in denen die jungen Leute unter großen Bäumen spielen, sich austoben oder ausruhen können. „Ich freue mich, dass wir Kindern in Leipzig die Möglichkeit geben können, in einem geschützten Rahmen ihre Benachteiligungen aufzuholen“, sagte Jugendamtsleiter Nicolas Tsapos. Jeder zusätzliche Platz werde benötigt, betonte er. Immerhin müssten noch etwa 200 junge Menschen außerhalb Leipzigs untergebracht werden. Das sei teuer, erschwere zudem die Rückkehr in die Familien.
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Ein neues Zuhause haben die Wohngruppen des Verbundes Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe im sanierten Gutshaus des Rittergutes Möckern bezogen. Am Donnerstag wurde es offiziell eingeweiht. Als Geschenk gab es ein Insektenhotel von der BMW-Niederlassung.
© Quelle: André Kempner
Viel Erlebnispädagogik durch Nähe zum Auwald
Der VKKJ, ein städtischer Eigenbetrieb, betreut 260 Kinder und Jugendliche in seinen Wohngruppen an 16 Standorten. Hinzu kommen 16 beim Kindernotdienst sowie 60 im Sportinternat. Für die Kleineren gibt es beispielsweise das „Huschelnest“ in Grünau. „Unser Ziel ist natürlich, sie wieder in ihre Familien zu integrieren. Doch es gibt Situationen, in denen das nicht möglich ist“, so Müller-Ziermann. „Das ehemalige Gutshaus ist ideal in der Nähe zum Auwald gelegen, da können wir gut erlebnispädagogisch und traumaspezifisch mit unseren Kindern arbeiten“, ergänzt Jens Hartmann, der pädagogische Leiter beim VKKJ. Betreut werden Sechs- bis 18-Jährige von 15 Mitarbeitern rund um die Uhr.
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