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„Mayors for peace“

Leipzig setzt Zeichen gegen Atombomben

Am 6. August 1945 explodierte über Hiroshima „Little Boy“, die erste militärisch eingesetzte Atombombe in der Geschichte der Menschheit.

Am 6. August 1945 explodierte über Hiroshima „Little Boy“, die erste militärisch eingesetzte Atombombe in der Geschichte der Menschheit.

Leipzig. Es war 1950, als der Leipziger Hans-Joachim Wienhold den Stockholmer Appell unterzeichnete – einen Aufruf zur Ächtung der Atombombe und zur Verurteilung des Ersteinsatzes von Atomwaffen. Damals war er Schlosserlehrling; der Abwurf von Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 hatte ihn sehr bewegt. Die Gefahr, die von diesen Massenvernichtungswaffen weiterhin ausgeht, beschäftigt den heute 85-Jährigen noch immer. Die Stadt Leipzig beteiligt sich am Montag an einer Anti-Atombomben-Aktion des Bündnisses „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden). Wienhold findet aber, dass sich die Kommune viel zu wenig in der Sache engagiert. Das Ganze sei nicht besonders hoch angesiedelt; Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) kümmere sich persönlich zu wenig darum. Gerade Leipzig als „Stadt der Friedlichen Revolution“ müsse sich hier mehr hervortun, findet Hans-Joachim Wienhold.

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Künstler aus dem Iran, Syrien und Deutschland musizieren vor dem Rathaus

Anfang Juli wehen in zahlreiche Städten des Bündnisses „Mayors for Peace“ die Flaggen des Netzwerkes: eine weiße Taube auf grünem Grund. Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) ist dabei, wenn am Montag, 8. Juli, 16 Uhr, auf dem Rathausvorplatz die Flagge gehisst wird. Künstler des Netzwerks „Klänge der Hoffnung – Musik verbindet” aus dem Iran, Syrien und Deutschland sorgen für das Rahmenprogramm.

Mehr als 7500 Kommunen weltweit gehören zum Netzwerk gegen Atombomben

Das internationale Städtenetzwerk „Mayors for Peace“, dem mehr als 7500 Städte und Gemeinden aus 163 Ländern angehören, wurde 1982 gegründet und geht auf die Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki zurück. In Deutschland sind 658 Mitglieder dem Bündnis beigetreten. Die Landeshauptstadt und Leipzigs Partnerstadt Hannover spielt hier eine führende Rolle.

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Der Flaggentag erinnert an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996. Darin heißt es, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen generell mit den Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts unvereinbar sind. Die Staaten der Weltgemeinschaft werden an ihre „völkerrechtliche Verpflichtung“ erinnert, ernsthafte Verhandlungen zur Beseitigung von Kernwaffen aufzunehmen. Das Gutachten ist nicht bindend.

Von bm

LVZ

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