Leipziger Schule verpflichtet zehnte Klasse zum Klimastreik
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
der Klimastreik vom vergangenen Freitag hallt nach. Zumindest, wenn es um eine zehnte Klasse an der Leipziger Gerga-Taro-Schule geht. Die Schüler hatten in der letzten Woche Projekttage. Es ging um das Thema Nachhaltigkeit. Ein Punkt war die Teilnahme am Klimastreik, die „verpflichtend“ sei. Wie aus einem Elternbrief hervorgeht, der von einer Lehrperson verfasst wurde. Zuvor hatten die Schüler sich mehrheitlich für den Gang auf die Straße ausgesprochen. Allerdings betraf der Beschluss dann auch jene Schüler, die mit der Demonstration nichts am Hut hatten. Sie mussten ebenfalls mit, weil es sich um eine Unterrichtsverlagerung gehandelt habe.
Am Wochenende kursierte dieser Elternbrief beim Kurznachrichtendienst „X“. Die Erregung im Netz war sofort groß. Allerdings war die Passage, dass die Schüler über die Teilnahme abgestimmt hatten, zunächst geschwärzt. Mein Kollege Mark Daniel hat das Thema am Montag aufgegriffen und mit Beteiligten gesprochen. Schulleiter Uwe Schmidt ist einer von ihnen. „Wenn es keine Einigung und noch immer Unmut gab, wäre es besser gewesen, sich an die Schulleitung zu wenden. Der Gang über die sozialen Medien ist kein guter Weg“, sagt er.
Inzwischen haben sich auch Elternvertretende und das Kultusministerium zu Wort gemeldet. Und die Ansage aus Dresden ist ziemlich klar: Eine Grenze sei überschritten worden. Das Ministerium kündigt in seiner Stellungnahme außerdem an: „Den Vorfall werten wir mit der Schule aus.“ Welche Konsequenzen dem Lehrpersonal drohen, könne man erst danach sagen.
Bild des Tages
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Aktion Sterneküche macht Schule - TV-Koch Stefan Marquard bereitet mit den Schülern in der Paul-Robeson-Schule in Leipzig am Montag gesunde Mahlzeiten zu.
© Quelle: Kempner
Drei persönliche Lese-Empfehlungen für Sie
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Das war sonst wichtig
Das wird morgen wichtig
- Die Fans mussten zehn Tage warten, doch am Dienstag soll Chris Tall nun wirklich auf der Bühne der Arena Leipzig stehen. Wegen einer Krankheit musste der Comedian seine Show verschieben. Nun heißt es um 20 Uhr: „Schönheit braucht Platz“.
- Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet den Historikertag in Leipzig. Rund 2000 Geschichtswissenschaftler werden bis zum 22. September nicht nur aktuelle Forschung präsentieren, sondern zudem in mehr als 70 Fachsektionen über das Oberthema „Fragile Fakten“ diskutieren.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend,
Ihr Matthias Roth
Newschef
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