Auch 18 Jahre nach der Schließung haben die Leipzigerinnen und Leipziger ihr Stadtbad nicht vergessen. Das Interesse an Führungen ist groß, bis Mitte August können die verlassenen Räume wieder fast täglich besichtigt werden. Ob das Haus jemals wieder für Badegäste öffnet, soll bald beantwortet werden.
Leipzig. Am einst so prachtvollen Stadtbad hängt auch das Herz von Kabarettist und Schauspieler Thorsten Wolf (57). Viele Stunden seiner Kindheit und Jugend verbrachte er in der imposanten Schwimmhalle mit Wellenbad. Seit 2004 sind die Becken leer, das Haus wird wegen baulicher Mängel nicht mehr als Bad betrieben. 2005 kam Wolf im Rahmen der Filmdreharbeiten für "Tierärztin Dr. Mertens" wieder ins Gebäude. Aus Liebe zum Stadtbad bietet er jetzt im Sommer Sonderführungen an. Von Mitte Juli bis Mitte August finden sie fünfmal wöchentlich statt, immer mittwochs bis sonntags um 17.45 Uhr, wobei die meisten Termine schon ausgebucht sind. Auch die Förderstiftung Leipziger Stadtbad veranstaltet öffentliche Führungen, jeweils am ersten Sonntag im Monat, die auch ein bis zwei Monate im Voraus ausgebucht sind. "Das Haus ist ein Stück Geschichte von Leipzig", sagt Maria Artmann, Leiterin Stiftungsmanagement der Förderstiftung Stadtbad.
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