Leipziger Stadtfirmen und was ihre Chefs verdienen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EXCJYHBA25T4JBHUYFNLTBCC64.jpg)
Leipziger Stadtfirmen und was ihre Chefs verdienen (Symbolbild)
© Quelle: picture alliance / Fredrik von E
Leipzig. Die Geschäftsführer deutscher Unternehmen verdienen mit durchschnittlich 366.000 Euro Jahresgehalt rund dreimal so viel wie Führungskräfte unterhalb der Chefebene. Die Führungskräfte darunter erhalten pro Jahr im Schnitt 122.000 Euro, wie eine Studie der Kölner Personalberatung Kienbaum ergab, die bundesweit 970 Chefpositionen in 492 Unternehmen analysierte.
Leipziger Chef können mithalten - die Top 3
Die Chefs der öffentlichen Unternehmen in Leipzig können mit dem Bundesschnitt durchaus mithalten, wie Recherchen der LVZ ergaben. Angeführt wird das Ranking der Spitzenverdiener, die ihr Gehalt von der Stadt bekommen, von Opern-Intendant Ulf Schirmer. Weil er zwei Jobs gleichzeitig ausübt – Intendant und Generalmusikdirektor – bekommt er zwei Festgehälter von insgesamt 419 .000 Euro pro Jahr. Dafür führt er rund 900 Mitarbeiter, hat die Besucherzahlen auf ein 15-Jahres-Hoch gesteigert und Leipzigs Opernhaus wieder zu einem der attraktivsten Deutschlands gemacht, heißt es im Rathaus.
Auf Rang 2 unter den Top 15 der kommunalen Manager kommt eine Frau: Iris Minde, die Direktorin des Klinikums St. Georg. Sie führt 3500 Mitarbeiter, verantwortet einen Umsatz von etwa 200 Millionen Euro und bringt es auf 290.000 Euro Gehalt.
Gewandhaus-Direktor Andreas Schulz konnte sich im August dieses Jahres finanziell verbessern. Denn in diesem Monat wurde eine vertraglich vereinbarte Gehaltsanhebung vollzogen, durch die sein jährliches Gehalt von 260. 000 Euro auf 280. 000 Euro anstieg (+ 7,6 Prozent). Im Rathaus wird seine gute Zusammenarbeit mit dem Gewandhaus-Kapellmeister gelobt und betont, dass beide die Spielstätte „nachhaltig in der internationalen Musikwelt positioniert“ haben. Gewürdigt wird zudem eine überzeugende Marketingstrategie, ein erfolgreiches Sponsoringkonzept und eine solide Wirtschaftsführung.
Mit Zulagen wird noch mehr verdient
Auf Rang 4 rangiert Norbert Menke, Geschäftsführer der stadteigenen LVV-Holding, die über Leipzigs größten stadteigenen Firmen steht. Menke ist damit oberster Boss von 4800 Mitarbeitern und für einen Jahresumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro verantwortlich. In der privaten Wirtschaft würden Chefs solcher Konzerne mehr als 240. 000 Euro Jahresgehalt bekommen, heißt es im Rathaus. Allerdings bekommt auch Menke mehr – 2016 summierte sich sein Einkommen mit sämtlichen Zulagen und Altersvorsorgezuschüssen auf 330 .000 Euro.
Gleich hinter ihm rangiert der zweite LVV-Geschäftsführer Volkmar Müller. Während Menke für die Strategie des Stadtkonzerns verantwortlich zeichnet, ist Müller im städtischen Firmenimperium der Herr der Zahlen. Dafür erhält er ein jährliches Festgehalt von 220. 000 Euro. Mit allen Zulagen wächst auch sein Verdienst auf 305. 000 Euro.
Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Kleinsorg kommt auf ein Jahresgehalt von 220. 000 Euro. Mit allen Bezügen und Erfolgsprämien kommt er auf insgesamt 359. 000 Euro. Auch der zweite Stadtwerke-Geschäftsführer Karsten Rogall konnte sein Grundgehalt von 200. 000 Euro mit Zulagen auf 309. 000 Euro steigern.
Andreas Tappert