Streit um Leipziger Superblock: Stadt muss Konflikt moderieren
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In der verkehrsberuhigten Zone im Leipziger Osten sind überall große Blumenkästen und Sitzmöbel aufgestellt. Hier können die Bewohner beisammen sein, und die Straße wird zu einem gemütlichen Ort der Begegnung.
© Quelle: Wolfgang Sens
Leipzig. An gutem Willen mangelt es nicht. Allein im September stehen fünf Termine an, in denen Befürworter und Gegner des Superblock-Pilotprojekts ins Gespräch kommen sollen. Allerdings dürfen nicht die zwei Handvoll Mitglieder des Superblock-Vereins den Konflikt weiter moderieren.
Vielmehr muss die Stadt (Verwaltung oder/und Rat) übernehmen. Denn sie wird nach einjähriger Testphase entscheiden, wie sich die Verkehrsplanung im Leipziger Osten fortsetzt.
Aktiv auf Kritiker zugehen
Wenn – wie beim jüngsten Mitmachforum – keine Kritiker aufkreuzen, bringen die Treffen die Debatte jedoch nicht weiter. Dann bringt es auch wenig, wenn eine Wissenschaftsgruppe des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung die Diskussion aufzeichnet und analysiert.
Man kann freilich niemandem vorschreiben, wo und auf welche Weise er oder sie den eigenen Unmut kundtut. Aber da sich die Kontrahenten im Viertel teilweise persönlich kennen, hilft es vielleicht, auf die misstrauischen Nachbarn aktiv zuzugehen, statt zu warten, dass sie von selbst kommen.
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Für die Moderation würde sich womöglich sogar eine Kommunalpolitikerin oder ein Kommunalpolitiker am besten eignen, die oder der dem Konzept selbst eher skeptisch gegenüberstehen. Damit die Gegnerinnen und Gegner das Gefühl bekommen, dass sie nicht lediglich überzeugt werden sollen. Sondern dass ihre Kritik, sofern sie Substanz hat, zu Veränderungen auf dem Weg zum Superblock führen – oder ihn sogar verhindern kann.
LVZ