Die L-Gruppe hat 2019 ein riesiges Investitionsprogramm gestartet. Die Verschuldung der Firmengruppe, zu der die Leipziger Stadtwerke, die Wasserwerke und die Verkehrsbetriebe gehören, wird dafür bis an die Grenze ausgereizt. Trotz Corona würden keine Investitionen gestrichen, sagt Finanzchef Volkmar Müller.
Leipzig. Leipzigs stadteigenes Firmenreich hat 2019 ein milliardenschweres Investitionsprogramm angeschoben – und will trotz Corona daran festhalten. „Wir gehen dafür bei unserer Verschuldung bis an die Grenzen“, sagt Volkmar Müller, Finanzchef der L-Gruppe, der unter anderem die Leipziger Stadtwerke, die Leipziger Wasserwerke und die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) angehören. Der kurz vor dem Jahreswechsel vom Aufsichtsrat beschlossene neue Wirtschaftsplan und die Mittelfristplanung des Stadtkonzerns sehen für die nächsten fünf Jahre vor, weitere rund zwei Milliarden Euro in die Infrastruktur der Messestadt zu investieren. Dies ist fast doppelt so viel wie in den vergangenen fünf Jahren, in denen 1,1 Milliarden Euro flossen.
„Wir habe bereits ein Verschuldungsvolumen erreicht, das größer ist als das der Stadt Leipzig“, schildert Finanzexperte Müller die aktuelle Situation. „Die Stadt hat rund 700 Millionen Euro Verbindlichkeiten, bei uns sind es rund 900 Millionen Euro Finanzschulden. Wenn wir auf die Kommune setzen und sagen würden, die wird schon einspringen, wenn wir nicht mehr können, wäre das sehr leichtsinnig.“