Bei vielen deutschen Wirtschaftslenkern werden die Sorgenfalten immer tiefer: Durch die Corona-Krise brechen Umsätze weg und immer mehr Mitarbeiter müssen in Kurzarbeit gehen. Leipzigs stadteigene Firmen gehen trotzdem in die Offensive und investieren Milliarden. Für Leipzig könnte das ein Segen sein, meint LVZ-Redakteur Andreas Tappert.
Leipzig. Wer hätte das gedacht? Leipzigs Rathaus gilt als eher zögerlich – doch mit seinem Firmenreich stürmt die Stadt in die Zukunft, als gebe es kein Morgen: Rund zwei Milliarden Euro wird der Stadtkonzern L-Gruppe in den nächsten fünf Jahren in Leipzigs Infrastruktur investieren, fast doppelt so viel wie in den vergangenen fünf Jahren. Und das trotz der aktuellen Corona-Krise. Alle Achtung. So viel Fortune haben in diesen schweren Zeiten nicht viele.
Dass Leipzig diese Investitionen benötigt, steht außer Frage. Im Straßennetz gibt es viel Handlungsbedarf, bei den Leitungen und Kabelsträngen unter der Erde auch. Und das bei den LVB vieles schneller und besser gehen kann, steht ebenfalls außer Frage. Der Kraftakt der L-Gruppe könnte Leipzigs Infrastruktur jetzt auf eine neue Stufe heben und dafür sorgen, dass sich die Stadt im bundesweiten Städte-Ranking noch weiter in der Spitzengruppe vorkämpft.