LVZ-Fahrradfest 2019: Die größte Radtour der Stadt
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Der Schlingel vorneweg: Start der Sechs-Kilometer-Strecke beim 15. LVZ-Fahrradfest am Völkerschlachtdenkmal
© Quelle: André Kempner
Leipzig. Tom Nähter ist sechs Jahre alt, Andreas Petermann 61, und es ist Zufall, dass sie die Ziellinie des LVZ-Fahrradfests am Völkerschlachtdenkmal fast gleichzeitig überqueren. Der eine mit sechs Kilometern in den Speichen, der andere nach 110 Kilometern im Sattel. Doch abgesehen von der Ankunft haben sie noch etwas gemeinsam: „Wir haben keine Pause gemacht“, erklärt Tom, der Erster der Schlingel-Tour werden wollte und dem das gelang. Petermann kann sowieso nicht anders: 1979 war er Radrennweltmeister.
Die beiden waren am Sonntag zwei von 6286 Fahrern, die bei der 15. Ausgabe dieser größten Radtour der Stadt in fünf Kategorien an den Start gegangen sind. Anfänger wie die dreijährige Ada, die mit ihrem Laufrad souverän durch einen Parcours der Verkehrswacht kurvt. Und Pedalveteranen wie der 76-jährige Volkmar Schnieber, der sich am Little-John-Bike-Stand noch dringend benötigte Luft in die Reifen pumpen lässt, bevor er 45 Kilometer in Angriff nimmt. Mit einem kleinen Trick, verrät er: "Ich fahre eine halbe Stunde eher los, dann holen mich die anderen am Störmthaler See ein."
"Ihr könnt euch so viel Zeit lassen, wie ihr wollt", betont allerdings Radio-PSR-Moderatorin Henriette Fee Grützner über die Lautsprecher. Martin Lobst, ihr Kollege am Mikrofon, ergänzt, dass das hier ja kein Rennen sei, sondern "eine geführte gemeinsame Sonntagsfahrt".
40 Stundenkilometer – „mühelos“
"Es ist ein Familienfest", freut sich Organisatorin Doreen Barz, dass in der Tat alle Altersklassen dabei sind. Allein 1335 radeln diesmal auf der kürzesten Strecke mit, so viele wie nie zuvor. LVZ-Maskottchen Schlingel lässt sich in einer Rikscha kutschieren, daneben tritt ein Fahrer in die Pedale eines Zusteller-Fahrrads: Hans-Peter Petto, Geschäftsführer der LVZ-Logistik, hat aber keine LVZ-Post im Gepäck, sondern Traubenzucker und Buntstifte.
15. LVZ Fahrradfest für die ganze Familie
Leipzig, 12.05.19: Über 6.000 Radler traten beim 15. LVZ Fahrradfest in die Pedalen. Die Teilnehmer zeigten sich fast ausschließlich begeistert.
207 Streckenhelfer hat Carsten Krause vom Sächsischen Radfahrer-Bund vor allem bei den freiwilligen Feuerwehren von Leipzig und Umgebung angeworben. "Ohne sie ginge es nicht", sagt er. In Velomobilen rauschen Marko Dredlow und Mirko Wollmann auf der 78-Kilometer-Strecke gen Norden an ihnen vorbei. Nur an der Ur-Krostitzer Brauerei machen sie Halt, wo vor allem nicht-alkoholische Verpflegung bereit liegt. Nach eigener Angabe bringen sie "mühelos" 40 Stundenkilometer auf die Straße. Dafür müsste sich Christian Hofmann, genannt "Klappi-Klaus", ordentlich abstrampeln auf seinem Bonanza-Treter, den er aus einem Mifa-Klapprad zusammengeschraubt hat. Lieber macht er sich auf die 45-Kilometer-Mitgas-Tour durch den Süden.
Sieben Fahrradfeste in zehn Lebensjahren
Dort ist auch Enrico Alschner unterwegs. Gerade mal zehn Jahre alt, ist es bereits sein siebtes LVZ-Fahrradfest! Jedes Mal an seiner Seite: Opa Lothar, 73. "Ich muss ihn mittlerweile stoppen", erzählt er. "Alleine wäre er schneller im Ziel." Den Dank dafür, dass die beiden und alle anderen dort trockenen Fußes ankommen, richtet die Leipziger Band Four Roses gleich zu Beginn ihres Auftritts an die zuständige Stelle: Sie fangen mit "The Weatherman" von Sub7even an.
So hellblau wie der Himmel sind die T-Shirts der Handwerkskammer. Und sie sind zahlreich vertreten: Die Kammer hat 220 radelnde Handwerker zusammengetrommelt und wird dafür vor den ebenfalls beachtlichen Teams von Mitgas (166) und IKK classic (151) am Ende als größte Mannschaft prämiert.
Bilder von der 110-Kilometer-Tour:
Bilder von der Schlingel-Tour:
Bilder von der 25-Kilometer-Tour:
Bilder von der 45-Kilometer-Tour:
Bilder von der 78-Kilometer-Tour:
Von Mathias Wöbking