Mehr Platz für Autos? Das war der Dienstag in Leipzig
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
es geht um 15 Zentimeter mehr, doch die Diskussion darüber ist schon jetzt groß. Parkplätze auf Straßen, in Tiefgaragen und Parkhäusern sollen künftig breiter werden, weil Autos in den vergangenen Jahrzehnten immer größer geworden sind. Im Schnitt sind Pkw inzwischen 2,10 Meter breit - über ein Drittel mehr als im Jahr 1959. Deshalb soll künftig mehr Platz zum Rangieren geschaffen werden. So sieht es ein neues Regelwerk der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) vor. Dieses hat bei Behörden und Planern längst den Rang von offiziellen und verbindlichen Empfehlungen, auch wenn es selbst keine Rechtskraft besitzt.
Unser Reporter Klaus Staeubert hat heute in Leipzigs Parkhäusern nachgemessen: Bei 2,31 Metern Breite bleibt nicht viel Platz bis zum nächsten Pfeiler. Es erfordert schon einiges Geschick, um ohne Schramme auf die Parkfläche zu kommen und dann auch noch die Tür soweit öffnen zu können, dass man hindurchpasst. Der ADAC Sachsen begrüßt daher den Vorstoß, hält ihn aber für halbherzig. Gerade ältere Menschen seien auf ausreichend Platz angewiesen. Deshalb müsste die Breite sogar noch um einige Zentimeter mehr angehoben werden, so der ADAC.
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Ziemlich eng: LVZ-Redakteur Klaus Staeubert misst in einem Leipziger Parkhaus nach.
© Quelle: André Kempner
Angestoßen wird damit eine ganz grundsätzliche Debatte: Wie viel Platz sollen Autos im Straßenraum künftig einnehmen? Wie viel Platz bleibt dann noch für Radfahrer, für Fußwege? Und fallen künftig Fahrspuren weg, zugunsten von breiteren Stellflächen, in die sich auch jeder SUV entspannt manövrieren lässt?
Bei einer Umfrage unter Autofahrern in Leipzig heute hat sich gezeigt: Nicht jeder findet die Pläne gut. Denn: Größere Parkplätze bedeuten auch weniger Parkplätze. Als „völlig unsinnig“ bezeichnet sogar Leipzigs ADFC-Vorsitzender Robert Strehler das Vorhaben. Was genau geplant ist, können Sie hier nachlesen.
Zitat des Tages
Ich halte es für schwer erträglich, dass über jeden verbal hergefallen wird, der Bedenken zur Lieferung schwerer Waffen ins Kriegsgebiet äußert.
Michael Kretschmer
Sachsens Ministerpräsident zur Debatte um die Lieferung von deutschen Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine.
Seit dem frühen Abend steht es nach Medienberichten fest: Deutschland wird Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Zuvor hatten die USA die Lieferung von Abrams-Panzern zugesagt und so Druck auf die Bundesregierung ausgeübt. Um die militärische Unterstützung für Kiew war zuvor intensiv diskutiert worden. Sächsische Abgeordnete hatten sich heute in einer LVZ-Umfrage teilweise dafür ausgesprochen, Ministerpräsident Kretschmer mahnte Augenmaß an. Wie ist Ihre Meinung dazu? Nehmen Sie hier an unserem Online-Voting teil.
Bild des Tages
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Frühstart für neues Buch von Juli Zeh: Eigentlich sollte "Zwischen Welten" von Juli Zeh erst am 25. Januar veröffentlicht werden. Doch schon heute lag es in Leipziger Buchläden zum Kauf bereit.
© Quelle: Andre Kempner
Um eine Panne handelte es sich dabei nicht, betonte ein Pressesprecher des Verlags heute auf Anfrage. Unsere Literaturkritikerin Janina Fleischer hat das Buch bereits gelesen. Hier lesen Sie ihr Urteil über den Briefroman aus E-Mails und Messenger-Nachrichten, der heute auch die Twitter-Charts dominierte.
Fünf Lese-Empfehlungen für Sie
- Bei den LWB drohen Mieterhöhungen: Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) plant für fast 7000 Wohnungen Mieterhöhungen auf Grundlage des Mietspiegels. Teilweise steigen die Kaltmieten um mehr als 30 Euro, berichtet unser Reporter Jens Rometsch. Begründet wird der Schritt mit höheren Preisen für Energie, Material und Dienstleistungen.
- Neuer RB-Ausrüster, Laimer vor Abschied: Vor dem Gastspiel von RB Leipzig beim FC Schalke 04 (hier im Liveticker) sickerte durch, dass der Bundesligist zwei millionenschwere Deals offenbar unter Dach und Fach hat. Puma soll ab 2024 neuer Ausrüster der Roten Bullen werden. Mittelfeldspieler Konrad Laimer wird sich das neue Dress nicht mehr überstreifen. Er verlässt den DFB-Pokalsieger laut „Kicker“ zum Saisonende und wechselt nach München. Alle News lesen Sie im RB-Telegramm.
- „Flucht“ an den Plattensee: Immer mehr deutsche Senioren - auch aus Sachsen - wandern nach Ungarn aus. Besonders beliebt dabei ist die Deutschsprachige Gemeinde Balaton. Hier ist das Eigenheim günstig und das Preisniveau niedrig – und die Mehrheit wählt rechtskonservativ. Ein „Querdenker“ und Rechtsextremist macht sich das politische Klima zunutze und lädt die Rentner zu Stammtischen ein.
- Neuer Supermarkt für die Höfe am Brühl: Am Eröffnungstag nächste Woche Montag soll Leipzigs Zoo-Chef Jörg Junhold ab 10 Uhr an der Kasse eines neuen Discounters Platz nehmen - dort wo bis zum Herbst Edeka eine Filiale hatte.
- Uni Leipzig will Notdienst für Kleintiere wieder ausbauen: Die ab Februar geplante eingeschränkte Notfallversorgung der Uni-Klinik für Kleintiere soll kein Dauerzustand sein. Rektorat, Veterinärmedizische Fakultät und die sächsische Staatsregierung einigten sich bei einem Krisentreffen an einer Lösung zu arbeiten, berichtet Jens Rometsch.
Das wird morgen für Leipzig wichtig
- Urteil im Prozess um Mord an Jesse L. steht bevor: Ab 14 Uhr werden die Plädoyers der Verteidigung am Leipziger Landgericht erwartet. Danach soll voraussichtlich ein Urteil fallen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Jugendstrafe von zwölf Jahren Haft für den Angeklagten Max D. (21) gefordert. Er soll seinen Freund Jesse L. vor gut einem Jahr auf einem Feld bei Schkeuditz erschossen haben.
- Medikamentenmangel in Sachsen: Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) informiert sich am Mittwoch vor Ort über Lieferengpässe bei Arzneimitteln und besucht dafür eine Apotheke in Großpösna (Kreis Leipzig).
- Flutlicht-Premiere in Leutzsch: Wenn Regionalligist Chemie Leipzig am Mittwoch (19 Uhr) gegen Rot-Weiß Erfurt spielt, wird erstmals das neue Flutlicht im Alfred-Kunze-Sportpark leuchten. Das Traditionsduell ist auch ein Spitzenspiel. Der Tabellensechste empfängt den Tabellenzweiten.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und einen guten Start in den Mittwoch.
Herzlichst, Robert Nößler
Mitglied der Chefredaktion
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