Höhere Mieten und große Sprünge bei den Kaufpreisen: Der Leipziger Wohnungsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Wie geht die Entwicklung weiter?
Leipzig. In der Rückschau waren noch immer alle Prognosen falsch zum Leipziger Wohnungsmarkt. Darauf wies Professorin Kerry-U. Brauer jüngst beim regionalen Branchentreff „Heuer-Immobiliendialog“ hin. Die Direktorin der Staatlichen Studienakademie Leipzig (mit einem Ausbildungsschwerpunkt Immobilienwirtschaft) ließ zum Beweis die letzten drei Jahrzehnte Revue passieren.
Im ersten gleich nach der Deutschen Einheit wurden in Leipzig massenhaft Häuser saniert, weil man dachte, der Boom hält ewig. Stattdessen verlor die Stadt bald 100.000 Bürger, was hohe Leerstände erzeugte und die Mieten sinken ließ. Im zweiten Jahrzehnt brach die Bautätigkeit ein, bewegten sich die Mieten kaum noch. Es wurden sogar 15.000 Wohnungen abgerissen, weil die Prognosen sagten: Das Schrumpfen geht weiter. Trotzdem gewann Leipzig im dritten Jahrzehnt über 100.000 Menschen dazu, was die Leerstände sinken, die Mieten steigen und die Preise für Wohneigentum explodieren ließ. Zugleich gewann die Bautätigkeit an Fahrt.