Mit dem Rad von Venedig nach Leipzig für den guten Zweck
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Werben für ihre Spendentour zugunsten nierenkranker Kinder und Jugendlicher: Matthias Martin, Diana Heduschka, Daniel Piskol, Christoph Hempel, Raik Siebenhüner, Josephin Seidel, Kai-Uwe Beyer, Anna Haag, Sabine Hollenbach und Uta Jurack (von links).
© Quelle: Kempner
Leipzig. „Bike for Charity“ – Radfahren für den guten Zweck: Die von Raik Siebenhüner initiierte Spendenradtour zugunsten von chronisch nierenkranken Kindern und Jugendlichen des KfH-Nierenzentrums am Klinikum St. Georg in Leipzig geht in die zweite Runde. Darüber informierte das Klinikum während der Auftaktveranstaltung zur Aktion „Bike for Charity“ am Sonnabend. „Nachdem die erste Spendentour im letzten Jahr so erfolgreich war, möchten wir auch in diesem Jahr auf die besondere Situation nierenkranker Kinder aufmerksam machen“, sagte Sabine Hollenbach. „Denn diese Kinder haben aufgrund des seltenen Krankheitsbildes nur eine sehr kleine Lobby“, so die Fachärztin des KfH-Nierenzentrums. „Die Ursachen der zum Teil erworbenen, zum Teil angeborenen Krankheit sind vielfältig.
200 Kinder und Jugendliche leiden unter seltener Krankheit
Etwa 200 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind betroffen; behandelt werden sie in 16 spezialisierten Zentren. Im Leipziger KfH-Nierenzentrum betreuen wir Kinder aus der gesamten Region ambulant und stationär. Dabei wird die Transplantation vorbereitet und erfolgreich transplantierte Kinder und Jugendliche werden nachbehandelt. Eine Zeit, die auch Angehörige emotional sehr belastet“, weiß die Medizinerin. „Mit Hilfe der Spendenradtour ermöglicht der Förderkreis Kinderdialyse Leipzig Betroffenen und Angehörigen einen Aufenthalt auf dem Ederhof in Österreich – einem Reha-Zentrum für Kinder vor und nach der Organtransplantation“, ergänzte Vereinsvorsitzender Matthias Martin.
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung“, sagte Diana Heduschka, Mutter des nierentransplantierten Jonah (3). „Ab dem zehnten Lebenstag unseres Sohnes musste die Familie mit der neuen Situation klarkommen. Unser ganzes Leben war auf einmal auf den Kopf gestellt. Die Transplantation war ein großes Geschenk. Aber das Warten darauf ist einfach zu lang. Jetzt geht es Jonah so gut wie nie. Die Krankheit hat weiter ihren Raum. Aber die gesunden Anteile überwiegen“, so die Dresdnerin. „Die unwahrscheinliche Belastung“ während der Krankheit kennt auch Kai-Uwe Beyer, Vater von Söhnke (3). „Doch für das eigene Kind muss man stark sein. Wir Eltern unterstützen uns und auch die Kinder stärken sich gegenseitig.“ „Es gilt, aus dem Leid ganz schnell in die Aktivität zu kommen“, sagte Uta Jurack, Psychotherapeutin des KfH-Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche am Klinikum St. Georg.
Lange Warteliste, wenige Spendernieren
Aktiv, das ist auch Raik Siebenhüner, angehender Arzt und Präsident des „Bike for Charity“. „Die Behandlung nierenkranker junger Menschen ist kaum in der öffentlichen Wahrnehmung verankert, da lohnt sich eine Unterstützung besonders“, so der Vater dreier Kinder. „Schon während unserer ersten Tour zugunsten chronisch nierenkranker Kinder und Jugendlicher sind wir mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen, konnten auf die aktuelle Situation aufmerksam machen.“ Eine Niere könne von lebenden wie gestorbenen Spendern kommen. Doch die Warteliste sei lang. Die Anzahl gespendeter Organe in Deutschland sinke seit Jahren kontinuierlich. „In diesem Jahr unterstützen unsere transalpine Spendenradtour 18 Fahrer aus der gesamten Bundesrepublik. Die 900 Kilometer lange Strecke führt vom italienischen Venedig über die Alpen nach Leipzig. Start ist am 8. Juli“, so Raik Siebenhüner. Am 14. Juli werden die Fahrer mit einer Welcome-Feier am Klinikum St. Georg empfangen.
Von Ingrid Hildebrandt