Der Kampf gegen „Littering“
Genau 3765 öffentliche Papierkörbe leert die Leipziger Stadtreinigung alle zwei Tage – aber offenbar reicht das nicht: Trotzdem liegt in Parks und auf Straße jetzt wieder vermehrt Müll. Warum verschmutzen die Menschen ihre Umgebung? Wer ist besonders achtlos? Und was könnte dagegen helfen?
Leipzig.Was haben Glas, Zigarettenstummel, Hundekot, Gummibärchen-Tüten und FFP2-Masken gemeinsam? Sie landen oft dort, wo sie nicht hingehören: auf der Wiese, im Gebüsch, auf der Straße, in der Fußgängerzone – vor allem jetzt, wenn der Sommer naht. Man führe über die Hotspots in Leipzig keine Statistik, sagt Ordnungsamt-Chef Matthias Laube. „Doch erfahrungsgemäß kommt es im Zusammenhang mit einer intensiveren Nutzung der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen und öffentlicher Plätze insgesamt auch zu einer stärkeren Verschmutzung dieser Flächen.“
Susanne Zohl von der Leipziger Stadtreinigung spricht von einer „Mediterranisierung“ des öffentlichen Raums: Im Zuge der Klima-Erwärmung verändern sich offenbar nicht nur Flora und Fauna – auch der Mensch passt sein Verhalten an, zumal sich draußen den Coronaviren leichter aus dem Weg gehen lässt. Unangenehmer Nebeneffekt: „Insbesondere nach Partys und Grill-Events bleibt der Unrat einfach an Ort und Stelle liegen“, so Zohl. Samstagnachmittags auf dem Weg zum Stadion. Samstagnachts auf der Sachsenbrücke. Sonntags in den Parks. Ein Problem, das nicht allein Leipzig betrifft.