Müll-Problem und Hauptbahnhof-Ansturm: Das war der Sonntag in Leipzig
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© Quelle: RND
Guten Abend, liebe Leserinnen und Leser,
vielleicht ist es Ihnen beim Sonntagsspaziergang durch den Auwald oder an anderen Orten im Stadtgebiet auch unangenehm aufgefallen: Abseits der gerade schneefreien Natur „zieren“ alte Plastikstühle, Farbeimer mit Restbeständen oder rostige Fahrradgestelle den Wegesrand. Leipzig und die angrenzende Region leiden zunehmend unter der illegalen Müllentsorgung. Und es wird immer teurer, die Schmutzecken zu beseitigen: Im Jahr 2021, das sind die jüngsten Zahlen der Leipziger Stadtreinigung, lagen die Entsorgungskosten für unrechtmäßig lagernden Müll bei rund 500.000 Euro.
Bei Nacht und Nebel lassen die Müllsünder neben ihren Hemmungen so gut wie alles Unbrauchbare fallen: Von alten Matratzen über Bauschutt bis zu diversen Gartenabfällen. „Insbesondere die Bereiche, die in den Abendstunden wenig frequentiert und gering beleuchtet sind, werden gern zur illegalen Müllentsorgung genutzt“, sagt Stadtreinigungs-Sprecherin Susanne Zohl. Und das Problem wird nach den Recherchen meines Kollegen Florian Reinke größer: Rund 2500 Tonnen an entsprechendem Müll hat die Stadtreinigung danach im Jahr 2021 entsorgt. Darunter waren über 2600 Elektrogeräte, etwa Kühlschränke und TV-Geräte. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es noch 1500 Tonnen und 129 Elektrogeräte. Besonders bitter: Vieles von dem kann eigentlich kostenfrei in Wertstoffhöfen abgegeben werden. Befürchten müssen die Frevler indes kaum etwas. Eine bundesweite Erhebung zeigt: Nur in einem von 500 Fällen werden die Täter erwischt.
Für eine bessere Nachricht sorgt dagegen der Leipziger Hauptbahnhof: Im letzten Jahr stiegen nach Ende der Corona-Einschränkungen die Besucherzahlen wieder rasant in die Höhe. Sage und schreibe 25 Millionen Besucher wurden 2022 in dem markanten Gebäude gezählt. An den besucherstärksten Tagen des Jahres passierten sogar mehr als 120 000 Menschen die Schranken des digitalen Zählsystems am Haupteingang. Unser Autor Linus-Benedikt Zosel hat nach den Gründen gefragt und zwei Ursachen gefunden. Kleiner Spoiler: Das 9-Euro-Ticket hat zumindest einen großen Anteil an dem Besucheransturm.
Bild des Tages
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Mehr grün und grau als weiß und strahlend: Am Fichtelberg in Oberwiesenthal schmelzen die letzten Schneereste dahin. An Wintersport ist in den ostdeutschen Mittelgebirgen im derzeit ungewöhnlich milden Januar nicht zu denken.
© Quelle: Sebastian Willnow/dpa
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Zitat des Tages
Ohne jedes Unrechtsbewusstsein verschandeln Umweltfrevler unsere Natur. Das Handeln von Einzelnen ist mir absolut unverständlich und eine Schweinerei!
Rayk Bergner
Oberbürgermeister von Schkeuditz zu zunehmenden illegalen Müllentsorgung im Leipziger Stadtgebiet und der angrenzenden Region.
Das wird morgen für Leipzig wichtig
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- Vergessene Jubiläen 2022: Kennen Sie die Musik von Wilhelm Rettich und Bernhard Sekles? Oder die Kompositionen von Günter Raphael? Die gute Chance, eine Bildungslücke zu schließen, bieten Studierende und Lehrende der Hochschule für Musik und Theater am Montagabend. Ab 19.30 Uhr spielen sie im Großen Saal der Hochschule (Grassistraße 8) Werke der fast vergessenen Jubilare aus dem vergangenen Jahr.
Ich wünsche Ihnen abseits von Müllärger und neuen Corona-Sorgen einen geruhsamen Sonntagabend. Haben Sie einen gelingenden Start in die Woche!
Ihr Olaf Majer, stellvertretender Chefredakteur
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