Nach Großbrand bei Leipziger Autohaus: Linksextreme Gruppe bekennt sich zu Brandanschlag
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Im Leipziger Osten kam es in der Nacht zum Donnerstag (23.03.2023) zu einem Brandanschlag auf ein Skoda-Autohaus. Es wurden zahlreiche Fahrzeuge erheblich beschädigt und zerstört. Die Kriminaltechnik der Polizei sichert am Vormittag Spuren, u.a. mit einem 3D Tatortscanner.
© Quelle: Christian Modla
Leipzig. Nach dem Brandanschlag auf das Skoda-Autohaus in der Bernhardstraße im Leipziger Osten hat das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) die Ermittlungen übernommen. Grund dafür ist ein Bekennerschreiben, das in der Nacht zu Freitag auf der linken Plattform Indymedia veröffentlicht wurde. Wie LKA-Sprecher Tom Bernhard gegenüber der LVZ bestätigte, werde nun ein politischer Hintergrund der Tat geprüft. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus- Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes habe die weiteren Ermittlungen übernommen.
In der Nacht zu Donnerstag hatten Unbekannte auf der Freifläche des Skoda-Autohauses Müller an der Bernhardstraße 6 im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf zahlreiche Autos in Brand gesetzt. Der dadurch entstandene Großbrand konnte von der nur wenige Minuten nach Bekanntwerden des Brandes eingetroffenen Feuerwehr gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Noch in der Nacht begann ein Hubschrauber der Bundespolizei mit der Suche nach den Tätern.
Bekennerschreiben auf Plattform Indymedia aufgetaucht
Im nun veröffentlichten Bekennerschreiben auf Indymedia.org bekennt sich eine Gruppe zu dem Brandanschlag und bezeichnet die Tat als Reaktion auf die „letzte Hausdurchsuchungswelle in Leipzig“ und anderen Städten. „Wir haben uns für Skoda als Ziel entschieden, da sich diese seit Jahrzehnten an der Ausrüstung von Repressionsorganen in aller Welt beteiligen“, heißt es in dem Schreiben, das unter dem Titel „Repression kann teuer werden“ veröffentlicht wurde – auf der Plattform Indymedia geschieht dies anonym.
Großbrand bei Autohaus Müller in Leipzig:
Polizei sucht Täter per Hubschrauber
© Quelle: Reik Anton
Polizei Leipzig sucht Zeugen und Zeuginnen
Am Donnerstagmorgen wurden auf dem Parkplatz des Autohauses Müller Spuren gesichert. Zur genauen Brandursache wollten sich die zuständigen Behörden mit Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht äußern. Der entstandene Sachschaden wird derzeit auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt, teilte das LKA mit.
Die Ermittlungsbehörden sind bei der Aufklärung der Straftat auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen und haben einen Zeugenaufruf veröffentlicht:
Wer hat in den Morgenstunden des 23. März 2023 gegen 4.15 Uhr im Bereich des betroffenen Autohauses und der näheren Umgebung Feststellungen gemacht, welche bei der Aufklärung der Straftat und der Ermittlung der Täter helfen können? Auch Hinweise aus den sozialen Medien oder dem Internet sowie Foto- und Videoaufnahmen im Zusammenhang mit dem Brandgeschehen sind für Polizei und Staatsanwaltschaft von Bedeutung, heißt es darin.
Wer Hinweise zum Sachverhalt oder den unbekannten Tatverdächtigen geben kann, kann sich bei der Kriminalpolizei in der Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig oder unter der Telefonnummer (0341) 96 64 66 66 melden.
LVZ