Nach Hooligan-Attacke: Jetzt äußert sich der Sprecher des „Megaparks“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Q3EQAKV7U7XXFURXO4IFU4SRAQ.jpg)
Der Tatort am „Megapark“ in Mallorca. Nach einer brutalen Attacke auf einen afrikanischen Türsteher wird gegen zwei deutsche Urlauber ermittelt.
© Quelle: Patrick Schirmer/dpa
Leipzig. Wie kam es zu der brutalen Attacke durch zwei Leipziger Hooligans auf einen senegalesischen Türsteher im "Megapark" auf Mallorca? Nachdem am Donnerstag erste Details aus dem Umfeld der mutmaßlichen Täter bekannt wurden, äußerte sich nun ein Sprecher der Partylocation am Strand von S'Arenal. Bekannte der inhaftierten Hooligans Johannes H. und Robert F. hatten die Tat gegenüber der LVZ mit einem massiven Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. "Das ist Blödsinn", sagte Siggi Holleis, Sprecher des "Megaparks", am Freitag gegenüber der LVZ.
Genaue Details zum Tathergang könne er aufgrund des laufenden Verfahrens nicht nennen. Jedoch gebe es eindeutige Videoaufnahmen, welche die geschilderte Version widerlegen würden. „Diese wurden an Polizei und Staatsanwaltschaft übermittelt“, berichtete Holleis.
„Er musste von fünf Leuten festgehalten werden“
„So viel steht fest: Ein Volltrunkener kann einem Mann nicht mit einem Schlag Jochbein und Nasenbein brechen und das Rückenmark verletzen. Er musste von fünf Leuten festgehalten werden“, so der Disco-Sprecher. Der 44-jährige Security-Mitarbeiter, der seit fünf Jahren im „Megapark“ arbeitet, ist nach Angaben spanischer Medien nur knapp einer Querschnittlähmung entgangen. Er befinde sich momentan auf dem Weg der Besserung in einem örtlichen Krankenhaus.
Die Bekannten der mutmaßlichen Täter hatten gegenüber der LVZ angegeben, dass eine Gruppe Hooligans sich an dem betreffenden Abend in der Diskothek "Megapark" am Partystrand von S'Arenal begeben habe, um den Saisonabschluss zu feiern. Nachdem der Security-Mann einen der Feiernden aufgefordert hatte, das Etablissement aufgrund seines unangebrachten Verhaltens zu verlassen, habe der Kampfsportler zum Schlag ausgeholt.
Der „Megapark“-Mitarbeiter sei zu Boden gegangen, dann soll ein weiterer Hooligan auf den Bewusstlosen eingeschlagen haben. Die beiden 20-jährigen mutmaßlichen Täter wurden festgenommen, sie sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Bei ihnen soll es sich, wie bei dem Rest der Gruppe, um Ultras des Leipziger Fußballvereins Lok Leipzig handeln.
„Megapark“ will Familie des Opfers unterstützen
Holleis hält die Tat für das Werk von Rechtsradikalen. „Warum sollte man sonst mit einem Mundschutz zum Feiern gehen?“, fragt er. Auch in lokalen spanischen Zeitungen hieß es, die Angreifer hätten Mundschutz getragen – so wie ihn Boxer und Freefighter bei Kämpfen im Ring verwenden. Zudem hatten spanische Polizeibeamte Bilder vom Ku-Klux-Klan und andere einschlägige Symbole auf den Mobiltelefonen der beiden mutmaßlichen Täter gefunden.
Der „Megapark“ spreche sich deutlich gegen Rassismus aus, alle Gedanken seien nun beim Opfer und seiner Familie, berichtet indes Sprecher Holleis. Man wolle diese finanziell unterstützen und helfen, wo man könne.
Von ps