Park(ing) Day in Leipzig: An diesen Orten müssen Autos am Freitag draußen bleiben
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/G3HO52QIGBGXNEAG7DVL6NOEVA.jpg)
Parking Day 2022: In der Geyerstraße in Leipzig haben Bewohner der Straße sich den Platz an dem sonst Autos parken zurück erobert und dort zu Wohnzimmeratmosphäre zum Schachspiel eingeladen.
© Quelle: Stella Weiß
Leipzig. Normalerweise ist jede Straße, jeder Platz in Leipzig mit Autos zugeparkt. Am Freitag zum „Park(ing) Day“ soll sich das Bild ändern: Statt Autos nehmen Liegestühle, Hängematten, Picknickdecken, Pflanzen oder Sofas die Stellplätze ein und ermöglichen es den Menschen, den öffentlichen Raum für den Aufenthalt im Freien zu nutzen. In Leipzig sind 25 bis 30 Aktionen geplant, die mehr als 100 Parkplätze betreffen.
„Parkplätze können genauso gut grüne Oasen, Freisitze oder Leseecken sein“, betont der Umweltbund Ökolöwe, der seit 2011 jährlich zum „Park(ing) Day“ aufruft – immer am dritten Freitag im September. Erfunden wurde das Projekt 2005 von einem Künstlerkollektiv in San Francisco.
Musik, Gespräche, Essen vor der Nathanaelkirche
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/TUIH2ATCGFG6ZC2R5WEESCVBLI.jpg)
In der Roßmarktstraße in Lindenau stehen schon die Parkverbotsschilder für den Park(ing)Day am Freitag.
© Quelle: André Kempner
In Lindenau stehen schon die Parkverbotsschilder für Freitag: Der Platz vor der Nathanaelkirche soll von 15 bis 21 Uhr einmal anders genutzt werden. Die „Initiative Nathanaelkirchplatz“ organisiert Sitzmöglichkeiten, Bäume und Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern über eine mögliche Umgestaltung der Roßmarktstraße vor der Kirche.
Die Leipziger Band „Stilbruch“ begleitet den Tag musikalisch. Es gibt einen Gehzeug-Hindernisparcours und ab 19 Uhr ein gemeinsames Abendessen an einer großen Tafel. Dazu wird die „Initiative Nathanelkirchplatz“, ein altersmäßig gemischter Kreis von Anwohnerinnen und Anwohnern, vor Ort kochen. Eingeladen sind alle, die im Stadtviertel wohnen oder sich dem Platz verbunden fühlen.
„Wanderbäume“ zur Begrünung der Eisenbahnstraße
Ein weiterer Schwerpunkt des Park(ing) Day ist die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten. Zwischen 14 und 22 Uhr werden von der Hermann-Liebmann-Straße bis zum Torgauer Platz etwa 30 bis 40 Parkplätze temporär umgenutzt. Für Besucherinnen und Besucher gibt es Mitmachangebote und Informationen. Organisator ist ein Aktionsbündnis unter Beteiligung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Das Bündnis Verkehrswende Leipzig baut vor Ort zwei neue „Wanderbaum“-Module. Die „Wanderbäume“ – sprich transportable Bäume – sollen zeigen, wie Parkflächen durch Begrünung zu Verweilorten werden können.
Weitere Aktionen in den Leipziger Stadtteilen
In den Leipziger Stadtteilen sind für Freitag 25 bis 30 Aktionen angemeldet. Den kompletten Überblick gibt es auf der Webseite des Ökolöwen, hier einige Beispiele.
- Schleußig: Der Ökolöwe baut an der Schnorrstraße/Ecke Blümnerstraße eine Aufenthaltsinsel auf. Sie wird am Freitag ab 12 Uhr bepflanzt und bleibt dann dauerhaft dort stehen.
- Lindenau: Von 10 bis 20 Uhr wird die Hähnelstraße zur „Sommerstraße“, mit Kaffee und Kuchen, Spielmöglichkeiten für Kinder, offenen Tauschläden, Sportmöglichkeiten und vielem mehr. Sommerstraßen, die in Sommerwochen für den privaten Autoverkehr gesperrt werden, wurden bereits in Stockholm, Berlin und München erfolgreich umgesetzt.
- Leipziger Osten: Die Parklücken und Fahrbahn vor dem Pöge-Haus in der Hedwigstraße 20 werden ab 14 Uhr zu einem Ort für Spiele, Spaß und Gemeinschaft. Um 16 Uhr gibt es Kaspertheater, gegen 18 Uhr wird die Straße zu einer Zirkusbühne. Danach klingt der Abend mit Getränken und Musik aus.
- Zentrum-West: Die Freiwilligen-Agentur verwandelt am Freitag zwischen 12 und 16 Uhr zwei Parkflächen vor ihrer Geschäftsstelle am Dorotheenplatz in ein Open-Air-Büro. Bei Kaffee und Kuchen werden Fragen zum Ehrenamt oder zur Vereinspraxis beantwortet.
LVZ